Erklärung zum Abschluss des weltweiten Treffens Sozialer Bewegungen Vom 27. bis 29. Oktober in Rom

Zum Abschluss des Welttreffens Sozialer Bewegungen wollen wir der Öffentlichkeit eine kurze Zusammenfassung dessen vorlegen, was in diesen drei historischen Tagen geschehen ist.

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Foto: cpalsocial.org

1. Inspiriert von Papst Franziskus und organisiert von der Päpstlichen Kommission „Justitia et Pax“, der Päpstlichen Akademie für Sozialwissenschaften sowie von verschiedenen Volksbewegungen aus der ganzen Welt sind wir, eine Delegation von mehr als hundert gesellschaftlichen Führungskräften aus allen Kontinenten, in Rom zusammengekommen, um die entscheidenden Probleme und Herausforderungen der Menschheitsfamilie (insbesondere gesellschaftliche Ausgrenzung, ungleiche Verteilung der Lebenschancen, Gewalt und Umweltkrise) aus der Perspektive der Armen und ihrer Organisationen zu diskutieren, und zwar vor allem orientiert an den drei Erfahrungsbereichen: Landbesitz, Arbeit und Wohnung.

2. Die Tagung verfolgte das Ziel, die Kultur der Begegnung praktisch zu erfahren dadurch, dass Genossinnen und Genossen, Brüder und Schwestern aus verschiedenen Kontinenten, Generationen, Berufen, Religionen, Ideen und Erfahrungen beteiligt waren. Nicht nur Vertreterinnen und Vertreter aus den drei genannten Erfahrungsbereichen nahmen an dem Treffen teil, sondern auch eine große Gruppe von Bischöfen, von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Pastoral, von Intellektuellen und Akademikern, die ebenfalls wichtige Beiträge zum Treffen beisteuerten, aber stets die vorrangige Rolle der drei Erfahrungsbereiche und der Sozialen Bewegungen respektierten. Beim Treffen waren auch Spannungen spürbar, denen wir uns aber als Geschwister gemeinsam stellten. Erklärung zum Abschluss des weltweiten Treffens Sozialer Bewegungen Vom 27. bis 29. Oktober in Rom weiterlesen

25. Jahrestag der Ermordung von sechs Jesuiten und zwei Frauen in El Salvador

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Gedenktafel im Garten der UCA. Foto: M. Ramminger

Märtyrer für Glaube und Gerechtigkeit
Die Mörder kamen in der Nacht. Von höchster Stelle hatten die Soldaten den Befehl erhalten, die Jesuiten in der Zentralamerikanischen Universität (UCA) umzubringen. Am Morgen des 16. November 1989 fand man Ignacio Ellacuría, Segundo Montes, Ignacio Martín-Baró, Joaquín López y López, Juan Ramón Moreno und Amando López erschossen im Garten liegend. Mit ihnen wurde auch die Köchin Elba Ramos und ihre Tochter Celina ermordet, die in dieser Nacht Schutz im Haus der Jesuiten vor den Kämpfen des Bürgerkriegs gesucht hatten.
Warum wurden sie umgebracht? Die kürzeste Antwort darauf ist auf der Grabplatte in der Universitätskapelle zu lesen. Hier wird der wichtigste Auftrag des Jesuitenordens in unserer heutigen Zeit beschrieben, wie ihn die Generalkongregation von 1974/75  formuliert hat: „Was heißt heute Jesuit, Gefährte Jesu sein? Sich unter dem Kreuz im entscheidenden Kampf unserer Zeit einzusetzen: im Kampf für den Glauben, der den Kampf für die Gerechtigkeit mit einschließt.“ 25. Jahrestag der Ermordung von sechs Jesuiten und zwei Frauen in El Salvador weiterlesen

„Wir Christen haben etwas sehr Schönes, eine Handlungsanleitung, ein revolutionäres Programm, könnte man sagen.“

Papst Franziskus hat neue Gesprächspartner

Zum ersten Mal hat ein Papst die Verantwortlichen von Sozialen Bewegungen aus aller Welt zu einem Treffen im Vatikan eingeladen. Vom 27. bis 29. Oktober trafen sich ca. zweihundert Männer und Frauen aus allen Erdteilen, die engagiert sind in den Bewegungen Landloser Bauern, Ausgeschlossener Arbeitender, VertreterInnen selbstgeführter Betriebe, von MigrantInnen und BewohnerInnen von Elendsvierteln. So waren unter anderen die brasilianische Landlosenbewegung MST, der zambische Obdachlosen- und Armen-MST-1038x576Verband, eine kurdische Jugendorganisation aus Syrien sowie eine Vereinigung koreanischer Bäuerinnen anwesend. Organisiert vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden unter der Leitung von Kardinal Turkson und in Absprache mit den Repräsentanten der verschiedenen Bewegungen hatten sie sich der Frage gestellt, wie sich die Bewegungen den Problemen von Krieg, Vertreibung, Hunger, Armut und Arbeitslosigkeit stellen sollten. Diskutiert wurden die Ursachen der weltweit wachsenden sozialen Ungleichheit und der Mechanismen von Exklusion. Die drei thematischen Schwerpunkte des Treffens waren: „tierra – techo – trabajo“: Land (Bauern, Landwirtschaft, Nahrungsmittelsouveränität und Umwelt), Wohnraum (informelle Ansiedlungen, Mangel an Wohnraum und arme urbane Peripherien) und Arbeit (informelle Arbeit, Kinder- und Jugendarbeit). „Wir Christen haben etwas sehr Schönes, eine Handlungsanleitung, ein revolutionäres Programm, könnte man sagen.“ weiterlesen

Geflohen, geduldet, von Abschiebung bedroht: Veranstaltung am 27.10. in Münster

Die Stadt Münster und der Runde Tisch Bleiberecht, in dem wir mitarbeiten, lädt für den 27.10. 2014 um 19.30 Uhr im Rathausfestsaal zu dieser Veranstaltung ein:

Die Flüchtlinge der angeblich sicheren Herkunftsstaaten des Balkans

Eine Veranstaltung der Stadt Münster und des Runden Tisch Bleiberecht am 27. Oktober um 19.30 Uhr

Veranstaltungsort:
Rathausfestsaal
Prinzipalmarkt 10, 48143 Münster


Afghanistan, Balkan, Eritrea, Irak, Libyen, Syrien und Ukraine sind die Krisenherde unserer Zeit. Sie stehen aktuell als Synonym für Verfolgung, Misshandlung, Verzweiflung und Tod vieler Menschen. Diese Menschen suchen Zuflucht und Sicherheit auch bei uns.

Geflohen, geduldet, von Abschiebung bedroht: Veranstaltung am 27.10. in Münster weiterlesen

Aufruf des Verbandes der Studierenden aus Kurdistan

Der Verband der Studierenden aus Kurdistan hat den folgenden Kampagnenaufruf veröffentlicht. Wir möchten insbesondere darauf hinweisen, dass die Studierenden, wie alle wichtigen kurdischen Verbände einen Bodeneinsatz türkischen Militärs strikt zurückweisen. Spätestens seit den Luftangriffen auf die PKK in Nordkurdistan dürfte offensichtlich sein, dass es der türkischen Regierung wohl kaum um den Schutz Rojavas, sondern um die Kontrolle Nordsyriens geht.

In den vergangenen Wochen, insbesondere in den vergangenen Tagen überschlugen sich die Nachrichten aus Kobane, der kurdischen Grenzstadt in Nordsyrien zur Türkei, und erschütterten die ganze Welt. Die terroristische Organisation IS- Islamischer Staat – greifen unaufhörlich die Stadt Kobane an, ohne Rücksicht auf zivile Opfer. Die Stadt ist von allen Seiten belagert und einem schrecklichen Angriff ausgesetzt. Dem bis dato friedvollen und demokratisch organisierten Kanton Kobane droht eine humanitäre Krise. Bisher wurde ein unermesslicher Schaden angerichtet, es sind unzählige Tode zu beklagen und hunderttausende Menschen mussten fliehen.
Die kurdischen Volksverteidigungseinheiten der YPG und Einwohner der Stadt Kobane, darunter auch Frauen und alte Menschen wehrten sich von Beginn an mit leichten Waffen, jedoch ohne jegliche Unterstützung von Außen. Doch trotz dieses Widerstandes spitzt sich die Lage in Kobane von Minute zu Minute weiter zu.
Sollten wir nicht umgehend tätig werden, wird sich vor unseren Augen ein erneutes Massaker wie in Shingal vor zwei Monaten ereignen. Es ist dringend geboten, dass die international Gemeinschaft tätig wird und die Menschen in Kobane unterstützt. Aufruf des Verbandes der Studierenden aus Kurdistan weiterlesen

Biji Rojava – Es lebe Rojava

In der Provinzhauptstadt Kobane/ Rojava kämpfen die kurdischen Selbstverteidigungseinheiten gegen die IS. Noch immer gibt es keine ernsthafte Unterstützung von außen. Der Grund ist eindeutig: Weder Türkei noch USA, noch Europa haben ein Interesse an einem linken, emanzipatorischen Projekt, wie es sich seit 2011 dort entwickelt hat. Stattdessen schaut man den Massenmorden zu. Erinnerungen an Nicaragua, El Salvador oder die Tamilen werden wach.

An diesem Samstag, den 11. Oktober, findet in Düsseldorf eine bundesweite Solidaritätsdemonstration für die Menschen von Kobane statt. Auftaktkundgebung am:
11. Oktober 2014, um 10.00 Uhr
Düsseldorf, vor dem DGB-Haus, Friedrich-Ebert-Straße, (Gegenüber dem Hbf)

 

Vielleicht noch dies: Wir trauern um Arin Mirkan. Sie hat, wie viele kurdische Frauen, im Kampf gegen die IS ihr Leben gegeben, um es sich nicht nehmen zu lassen.
syrienVeranstaltung: Biji Rojava – Es lebe Rojava! Über den Kampf der Kurd_innen in Syrien

mit: Martin Glasenapp / medico international
Montag, 13.10.2014
19.30 Uhr
S8 im Schloss/ Schlossplatz/ Münster

 

 

 

rundbrief nr. 41 erschienen

Heute stellen wir unseren rundbrief nr. 41 online: Theologie in Bewegung denken – Walter-Dirks-Preis an Norbert Arntz-Das gelobte Land: Chile im 41. Jahr nach dem Putsch – gott.macht.sprache. konziliare Versammlung – Über die Schwierigkeiten einer Befreiungstheologie im akademischen Kontext.

rundbrief_nr.41

Kleiner Bericht zur Befreiungstheologischen Sommerschule 2014

Vom 03.-10. August fand die siebte Befreiungstheologische Sommerschule vom ITP, bzw. die vierte in Kooperation mit dem Befreiungstheologischen Netzwerk, auf der Burg Lohra im Südharz statt. 45 Theolog_innen, Studierende und kirchliche Mitarbeiter_innen haben sich eine Woche lang intensiv mit „Krisenphänomenen“ und Krisenanalysen auseinandergesetzt und gefragt welche Rolle die Theologie dabei einnehmen kann; inwiefern eine andere Theologie, als befreiende Theologie, möglich ist. Kleiner Bericht zur Befreiungstheologischen Sommerschule 2014 weiterlesen