In Frankreich soll sich laut Tagesschau eine sog. Bewegung der roten Halstücher gegen die Gelbwesten formieren: „Wir sind nicht einverstanden, wie die Gelbwesten mit der Republik umspringen … Sie haben vielleicht ein paar Forderungen, die berechtigt seien, über die man sprechen könne, aber die Demokratie dürfe nicht in Frage gestellt werden. Zitiert werden Unternehmer, leitende Angestellte, Bürger eben. Diese Gegenüberstellung entlarvt das Interesse der Besitzenden und Mächtigen in einer Deutlichkeit, wie e nicht allzu häufig passiert, aber doch nicht nur in Frankreich an der Tagesordnung ist. Da gibt es auf der einen Seite „berechtigte Forderungen“, also materielle Interessen und auf der anderen Seite die Demokratie. In der bürgerlichen Lesart hat also beides nichts miteinander zu tun. Demokratie und Gerechtigkeit wären zwei unterschiedliche Weisen, Gesellschaft zu organisieren. Und, wen wundert es, die höhere „Tugend“ ist natürlich die Demokratie, die in Wirklichkeit nichts anderes ist als die Unterwerfung unter die kapitalistische Ungerechtigkeit und Ausbeutung: Haltet still, wird denen um die Ohren gehauen, die Gerechtigkeit und Gleichheit wollen, sonst zerstört ihr die Demokratie. Die Bourgeoisie ruft zur Ordnung, zum Klassenkampf! weiterlesen
Der himmlische Kern des Irdischen
Urs Eigenmann/Franz J. Hinkelammert/Kuno Füssel (Hg.)
Der himmlische Kern des Irdischen
Das Christentum als pauperozentrischer Humanismus der Praxis
Edition Exodus/Edition ITP-Kompass
Dieser Band ist die Frucht über dreißigjährigen Bemühens einer internationalen Gruppe von Theologinnen und Theologen, im Rückgriff auf den biblisch bezeugten Ursprung des Christentums eine befreiende Theologie zu entwickeln, die im Dienst einer Welt steht, die allen ein Leben in Fülle (vgl. Joh 10,10) ermöglicht. Diese Theologie geht von der Erkenntnis aus, dass die im 3./4. Jahrhundert erfolgte Christianisierung des Imperium Romanum in Wahrheit eine Imperialisierung des Christentums war und die Konstantinische Wende den Thermidor des Christentums darstellt (Franz Hinkelammert). Seitdem geht die zentrale Konfliktlinie in der Theologie und in den Kirchen entlang der Unterscheidung zwischen dem vorkonstantinisch-authentischen, prophetisch-messianischen Christentum und der nachkonstantinisch-verkehrten imperial-kolonisierenden Christenheit (Urs Eigenmann). Der himmlische Kern des Irdischen weiterlesen
Geitzhaus: Politische Theologie in der Diskussion
Politische Theologie in der Diskussion
Zur Kritik der postpolitischen Theologie
von Philipp Geitzhaus
veröffentlicht in: Institut für Theologie und Politik: Rundbrief Nr. 49, November 2018, S. 2-3. Geitzhaus Politische Theologie in der Diskussion
Die Politische Theologie befindet sich seit einiger Zeit wieder verstärkt in der Diskussion. Schnell wird dabei auf Begriffe von Johann Baptist Metz, wie die memoria passionis oder die Compassion, zurückgegriffen. Wie selbstverständlich wird dann auch von Politischer Theologie gesprochen, jedoch meistens um ihr kritisches Potential gebracht. Geitzhaus: Politische Theologie in der Diskussion weiterlesen
ITP Rundbrief Nr. 49
Der ITP Rundbrief Nr. 49 ist online. ITP Rundbrief Nr 49
Inhalt:
Philipp Geitzhaus: Politische Theologie in der Diskussion. Zur Kritik der postpolitischen Theologie
Michael Ramminger: Gott in Zeit. Die Gottesfrage als Grundfrage politischer Theologie in der Gegenwart
Julia Lis: Konfliktfeld Kirchenasyl. Radikal solidarische Praxis oder staatlicher Gnadenerweis
Pilar Puertas: Der Optimismus des Willens. Zur aktuellen Situation in Mexiko
Liebe Freundinnen und Freunde,
am 28.-30. September 2018 haben wir den 25. Geburtstag des ITP gefeiert. Das Jubiläumswochenende stand unter dem Titel „25 Jahre Hoffnung praktisch werden lassen“. Mit Vorträgen, Panels, Abendprogramm und einem Gottesdienst feierten wir gemeinsam mit vielen FreundInnen (u.a. Alberto Moreira und Nancy Cardoso aus Brasilien) diese 25 Jahre ITP. Der inhaltliche Teil stand unter dem zugegebenermaßen etwas ungleichzeitigen Thema einer „kommenden Revolution“. Der Philosoph und Aktivist
Herzlichen Glückwunsch, Jon Sobrino!

Jon Sobrino, einer der bekanntesten Befreiungstheologen Lateinamerikas, wird am Donnerstag (27. Dezember) 80 Jahre alt. Der Jesuit und Ordensbruder von Papst Franziskus lebt und arbeitet seit vielen Jahrzehnten in San Salvador, wo er die Jesuitenuniversität UCA mitbegründete. Unter anderem war er Berater des 1980 ermordeten und inzwischen heiliggesprochenen Erzbischofs Oscar Romero.
Ähnlich wie Romero ist auch Jon Sobrino inzwischen von Papst Franziskus rehabilitiert worden. Herzlichen Glückwunsch, Jon Sobrino! weiterlesen
Neues Buch: Gott in Zeit
Das Buch „Gott in Zeit. Zur Kritik der postpolitischen Theologie“ ist neu erschienen und ab sofort im Buchhandel sowie direkt im Institut für Theologie und Politik (buecher[at]itpol.de) erhältlich.
Zum Buch
Im Zentrum der politischen Theologie von Johann Baptist Metz steht nicht die Gesellschaftskritik, sondern ihr Gottesbegriff und ein Denken der befristeten Zeit. Ihr geht es zunächst nicht um „meine Zeit“, also die Zeit des herrschenden bürgerlichen Subjekts, sondern vor allem um das Leben der Anderen, also die Lebens-„Zeit“ der Anderen, die evolutionslogisch entwichtet und banalisiert wird, statt ihre Gefährdung als drängende Frage nach dem notwendigen Ende dieser Geshichte und einer radikalen Kritik dieser Gesellschaft zu verstehen. Nur so wäre von Gott zu reden.
Mit Beiträgen von Kuno Füssel, Philipp Geitzhaus, Andreas Hellgermann, Juan Manuel Hurtado López, Benedikt Kern, Julia Lis, Michael Ramminger und José A. Zamora. Neues Buch: Gott in Zeit weiterlesen
Benedikt Kern über den Hambacher Forst
Für einen erlösenden Wandel – das Klima weiterhin im Hambacher Forst verhandeln
Von Benedikt Kern
Der folgende Beitrag ist am 16.11.2018 auf feinschwarz.net erschienen und steht hier als pdf zur Verfügung. Weitere Artikel aus dem Institut für Theologie und Politik (ITP) finden sich unter der Rubrik „Texte„. Kern Hambacher Forst
Die Gerichtsentscheidung zum vorläufigen Rodungsstopp im Hambacher Forst vom 5. Oktober 2018 ist ein wichtiger Etappensieg – aber der Kampf für den Braunkohleausstieg braucht weiterhin den politischen Druck aus den Baumhäusern und von den Straßen. Und deswegen sind jetzt weiterhin auch Christ*innen gefragt. Benedikt Kern über den Hambacher Forst weiterlesen
Kern: Theologische Grundlegung des Kirchenasyls
Fünf Thesen zur politisch-theologischen Grundlegung des Kirchenasyls
von Benedikt Kern, 2018 (Institut für Theologie und Politik, Münster)
Die folgenden Thesen wurden auf einer Tagung der BAG Asyl in der Kirche im November 2018 vorgestellt und stehen hier auch als pdf zur Verfügung. Weitere Texte finden sich in der Rubrik „Kirchenasyl“ und „Texte„. Kern Theologische Grundlegung des Kirchenasyls
Die Kirchenasylpraxis bedarf unserer Erfahrung nach einer fundierten theologischen Begründung, um einerseits für Gemeinden und Ordensgemeinschaften eine Vergewisserung der eigenen Praxis liefern zu können und zum anderen eine Begründung darstellt, die sich nicht in erster Linie auf eine moralische Perspektive stützt. Es lassen sich fünf zentrale Aspekte nennen, die hier als Thesen dargestellt werden.
Das Kirchenasyl als eine kirchliche Praxis der… Kern: Theologische Grundlegung des Kirchenasyls weiterlesen
Fortbildung zu Resilienz
Resilienz – Ein neues Allheilmittel gegen Stress in der Schule?
Donnerstag, 22 November 2018, 15:30 – 17:30 Uhr
Schulabteilung des Bistums Münster, Kardinal von Galen Ring 55, 48149 Münster
Referent: Markus Balzereit, medico international
Resilienz – dieser Begriff ist seit einiger Zeit in aller Munde. Taucht ein Problem auf, schon wird Resilienz als Lösung propagiert. Die Ratgeber in den Buchhandlungen füllen Meter, Artikel in Zeitzungen und Zeitschriften sind alle Nase lang zu lesen Und auch die Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer schmücken sich häufig mit diesem Begriff: Resilient werden, Probleme auch an sich abprallen zu lassen und die Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Krise zu erhöhen: ein „Stehaufmännchen“ werden – das ist doch alles erstmal nichts Schlechtes.Was aber verbirgt sich hinter dem Begriff? Und wie kommt es, dass er gerade im Moment so inflationär Verwendung findet? Die Fortbildung will sich genau mit dieser Frage auseinandersetzen. Sollten wir wirklich Resilienz als neues Leitbild für die Persönlichkeitsentwicklung unserer Schülerinnen und Schüler oder für uns selbst als LehrerInnen annehmen und propagieren. Wo bliebe das Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit, gegen das Unrecht im falschen Leben? Und eine entscheidende Frage kommt zusätzlich ins Spiel: Entspricht das dem Menschenbild der jüdisch-christlichen Tradition? Fortbildung zu Resilienz weiterlesen
Veranstaltung zu Resilienz
Auf dass wir Bereitschaftsmaschinen werden!
Resilienz als neue Selbsttechnologie
Donnerstag, 22 November, 19:30 Uhr,DGB-Haus, Johann-Krane-Weg 16, Münster
Resilienz – dieser Begriff ist seit einiger Zeit in aller Munde. Taucht ein Problem auf, schon wird Resilienz als Lösung propagiert. Die Fortbildungen für LehrerInnen und SozialarbeiterInnen schmücken sich häufig mit diesem Begriff: Resilient werden, Probleme auch an sich abprallen zu lassen: Widerstandsfähigkeit in Zeiten der Krise. Was aber verbirgt sich hinter dem Begriff? Und wie kommt es, dass er gerade im Moment so inflationär Verwendung findet? Wo bleibt das Aufbegehren gegen Ungerechtigkeit, Unrecht, schlechte Arbeitsbedingungen in einem falschen Leben? Resilienz als Einhegungsstrategie und Stillstand? Veranstaltung zu Resilienz weiterlesen