Warum verlangen sie von uns, bis in den Tod friedlich zu bleiben?

Luisa Toledo kommentiert ihr Foto mit der Gasmaske: „Ich bin eine Befürworterin der Gewalt! Ich bin absolut eine Befürworterin der Gewalt. Wenn ich das nicht wäre, würden sie uns wieder verprügeln, und sie würden uns wieder töten und uns wieder einsperren und uns wieder verschwinden lassen. Warum verlangen sie von uns, bis in den Tod friedlich zu bleiben? Warum wir? Warum können wir nicht Gewalt gegen sie anwenden? Also bittet mich nicht, friedlich zu sein. Ich werde nie friedlich sein! Ich werde nie friedlich sein….. Der März kommt (Dia del joven combatiente) und meine Kinder kommen wieder zu mir… Ich sehe Rafaels Lächeln im Gesicht jeden Kindes, jedes Jugendlichen, der hinausgeht, um zu kämpfen, die Gelassenheit von Pablo, Eduardos Beredsamkeit. Das bin ich, Companeros“. Warum verlangen sie von uns, bis in den Tod friedlich zu bleiben? weiterlesen

Buchvorstellung: „Der himmlische Kern des Irdischen“ mit Urs Eigenmann

21. November 2019 um 19 Uhr im ITP (Friedrich-Ebert-Str.7) in Münster

Der Schweizer Theologe Urs Eigenmann wird im ITP das bei uns erschienene Buch „Der himmlische Kern des Irdischen. Das Christentum als pauperozentrischer Humanismus der Praxis“ vorstellen. Dieses Buch ist die Frucht über dreißigjährigen Bemühens einer internationalen Gruppe von Theologinnen und Theologen, eine befreiende Theologie zu entwickeln. Die Beiträge gehen von der Tatsache aus, dass das Christentum die einzige Weltreligion darstellt, deren Orthodoxie aus der Verkehrung ihres Ursprungs hervorgegangen ist und orientieren sich konsequent an dem biblisch bezeugten Ursprung.

Nach den Präsidentschaftswahlen vom 20. Oktober in Bolivien eskalierten Gewalt und Rassismus in mehreren Regionen des Landes, weil sich unter anderem die nationale Polizei in ihre Kasernen zurückzog. Neben Straßenkämpfen und Plünderungen bedrohten bewaffnete Gruppen führende Mitglieder der Regierungspartei und Minister und Beamte, um sie zum Rücktritt zu zwingen. weiterlesen

Der Kampf um Gerechtigkeit und Demokratie in Chile geht weiter

Bereits seit vier Wochen kommt es in Chile zu erheblichen Auseinandersetzungen zwischen Regierung, Polizei und Militär auf der einen, und immer größeren Bevölkerungsteilen auf der anderen Seite. Die Protestierenden fordern inzwischen u.a. eine von den Menschen selbst legitimierte verfassungsgebende Versammlung und den Rücktritt des Präsidenten. Gleichzeitig kommt es zu immer mehr Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei. Der Kampf um Gerechtigkeit und Demokratie in Chile geht weiter weiterlesen

30 Jahre Ermordung Ignacio Ellacurías – das andere 1989.

Politisches Nachtgebet am 16. November um 19.30 Uhr

Am 16. November 1989 wurde der Befreiungstheologe Ignacio Ellacuría in El Salvador mit weiteren Jesuiten und ihren Mitarbeiterinnen ermordet. Ebenfalls im Herbst 1989 fiel in Berlin die Mauer und dem Siegeszug des neoliberalen Kapitalismus stand nichts mehr im Wege. In der Tradition des Politischen Nachtgebets stehend möchten wir am Samstag Abend, 16.11.2019, 19.30 Uhr, in der Münsteraner Innenstadtkirche St. Liebfrauen-Überwasser die 1989er-Ereignisse in San Salvador und das damalige Ende des real-existierenden Sozialismus vergegenwärtigen. Auf welche Hoffnungen können wir im Geiste Ellacurías heute setzen? Wie lassen sich gesellschaftliche Verhältnisse verändern, so dass sie ein Jenseits des vermeintlich alternativlosen Kapitalismus aufscheinen lassen?

Notizen und Überlegungen zum Aufstand vom Oktober 2019 in Chile

Der folgende Beitrag ist der Versuch einer Analyse dessen, was gerad in Chile gechieht. Manuel Ossa ist Theologe. Die Übersetzung seines Textes ist nicht autorisiert, Fehler gehen zu Lasten des Übersetzers und der hektischen Verhältnisse. Wir veröffentlichen aber zugleich auch die spanische Version. 

Die Fotos sind von Frente Fotográfico aus Chile, einem Kollektiv für Gegeninformation.

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Sieben Tage sind seit dem Beginn des Aufstands vergangen, der das Land verändert und bis ins Mark erschüttert hat. Die gewaltige Demonstration am Freitag den 26. – mehr als eine 1.200,000 Menschen in Santiago und vielen anderen in den Regionen – gefolgt vom freiwilligen Einsatz von Hunderten von Jugendlichen, die die Straßen reinigten, zeigt uns, dass ein neuer Geist in einem Volk weht, das in sich ein gewaltiges Lebenspotenzial entdeckt. Aber wir wollen zunächst einige Fakten in Erinnerung rufen und reflektieren, um nach einer möglichen Bedeutung zu suchen.

Das Unbehagen und die Straße

Alles begann am Montag, den 14. Oktober 2019 in Santiago mit einem massiven Protest der Gymnasiasten gegen die Verteuerung der Metrotickets um 30 Pesos. Zwei Tage lang drangen Gruppen von Schülern immer wieder in einige U-Bahn-Stationen ein, um dann die Drehkreuze zu überspringen und fast spielerisch die Ticketzahlung zu umgehen. Ihr Motto: Evadir, no pagar, otra forma de luchar“ (Umgehen, nicht bezahlen; eine andere Art zu kämpfen).

http://frentefotografico.cl/

Am dritten Tag, als die Repression der Polizei einsetzte, wurde aus dem Spiel Ernst. Der Protest von Eltern und Großeltern kam hinzu, und Gruppen von Jugendlichen schlossen sich an, bei denen sich gewaltsam Wut und Frustration, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten, entluden, Notizen und Überlegungen zum Aufstand vom Oktober 2019 in Chile weiterlesen

Klimasynode im rheinischen Braunkohlerevier

Nach und nach werden wir hier die Dokumentation unserer Klimasynode veröffentlichen.

Hier zunächst unser youtube-kanal zur Veranstaltung: https://www.youtube.com/playlist?list=PLwyMEsnJk1P325OUSJA2fGfn6LLhK8yOK

Der Eröffnungsvortrag von Dr. Sandra Lassak zum Thema: Blick nach Amazonien

Der Eröffnungsvortrag von Pilar Puertas/ Mexiko-Münster: Die  Amazonassynode  in  Rom:   Herausforderungen,  Hoffnungen,  Aufbrüche  

Die Predigt zum Thema: Klimasynode Predigt Cordula Ackermann

Das Schreiben an Papst Franziskus: Schreiben an Papst Franziskus und auf spanisch

Notas y reflexiones en torno al levantamiento de Octubre 2019 en Chile

Estamos ya a siete días del levantamiento que cambió la figura del país y lo remeció hasta los tuétanos. La manifestación masiva de ayer viernes 26 —más de un millón doscientas mil personas en Santiago y otras tantas en regiones—, seguida hoy sábado del trabajo voluntario de cientos de jóvenes haciendo aseo en las calles, nos muestra que sopla un nuevo espíritu en un pueblo que descubre en sí mismo la inmensa potencialidad de la vida.

Pero hagamos memoria y reflexionemos sobre algunos de estos hechos buscándoles un posible significado.

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El malestar y los hechos en la calle

Todo comenzó en Santiago el lunes 14 de octubre 2019 con una masiva protesta de estudiantes secundarios contra el alza de 30 pesos del boleto del metro. Durante dos días grupos de estudiantes irrumpieron a intervalos en algunas estaciones del metro para saltarse los torniquetes y evadir así, casi jugando, el pago del viaje. Su lema: “Evadir, no pagar; otra forma de luchar”

https://frentefotografico.cl

Al tercer día, el juego se puso serio cuando comenzó la represión policial. Se agregó entonces la protesta de padres y abuelos a la de los escolares, y pronto se unieron a ella grupos de jóvenes que destaparon violentamente la ira y la frustración acumulada durante años por contemplar impotentes que sus abuelas no podían vivir con sus pensiones miserables, Notas y reflexiones en torno al levantamiento de Octubre 2019 en Chile weiterlesen

+++Pressemitteilung des Instituts für Theologie und Politik vom 28.10.2019+++

Katakombenpakt von Bischöfen erneuert Amazonassynode in Rom geht mit einem Bekenntnis zur Ökologie und sozialer Gerechtigkeit zu Ende

Münster. Gestern, am 27. Oktober 2019 ist die Amazonassynode der katholischen Bischöfe in Rom zu Ende gegangen. Dort ging es um ökologische und soziale Fragen in Amazonien und die Reformen, die die Kirche dort angehen muss, um ihrer Aufgaben, sich an der Seite der Menschen dort in ihrem Kampf für die Rechte der Indigenen und der Umwelt einzusetzen, besser gerecht zu werden. „Wir müssen uns dringend mit der grenzenlosen Ausbeutung des „gemeinsamen Hauses“ und seiner Bewohner auseinandersetzen,“ heißt es dazu im Abschlussdokument der Synode. „Dessen Plünderung geht einher mit einem Blutvergießen Unschuldiger und einer Kriminalisierung jener, die das Gebiet verteidigen,“ stellt die Amazonassynode fest und wendet sich somit gegen die Kriminalisierung Sozialer Bewegungen, insbesondere der Klimaschutzbewegung, zu der es in Lateinamerika wie in Europa immer wieder kommt.

Für das Institut für Theologie und Politik (ITP) in Münster, das sich seit über 25 Jahren in Solidarität mit den lateinamerikanischen Bewegungen um die Weiterentwicklung einer befreienden Theologie in Europa bemüht, ist die am Rande der Synode erfolgte Erneuerung des Katakombenpaktes in den Domitilla-Katakomben neben dem Abschlussdokument eine der wichtigsten Früchte der Synode. Bei einer vom ITP veranstalteten Versammlung war dort bereits 2015 von 250 Teilnehmenden, vorwiegend Laien, in Anwesenheit des Unterzeichners des ersten Katakombenpaktes Bischof Luigi Betazzi und von Bischof Erwin Kräutler aus Brasilien der Katakombenpakt von 1965 als „Geburtsstunde“ der Befreiungstheologie und einer Kirche der Armen bereits erneuert und erinnert worden (www.pro-konzil.de).

„Wir freuen uns, dass unsere Bemühungen, den Katakombenpakt durch viele Publikationen und Veranstaltungen dem Vergessen zu entreißen und neu als Basisdokument einer Kirche der Armen im kollektiven Gedächtnis zu verankern, so überraschend auch auf weltkirchlicher Ebene Früchte getragen haben. Wir hoffen, so einen Beitrag zu einer echten Reform der Kirche leisten zu können, die nicht bei der Demokratisierung der internen Strukturen stehen bleiben kann, sondern inhaltlich den Einsatz für das Überleben von Mensch und Natur auf diesem Planeten in den Vordergrund rücken muss, gegen ein kapitalistisches Wirtschaftssystem, das die Erde verwüstet und unsägliches menschliches Leid produziert,“ so der Theologie Dr. Michael Ramminger vom Institut für Theologie und Politik. Mit einer eigenen „Klimasynode von unten“ im Rheinischen Braunkohlerevier am 18. bis 20. Oktober 2019 hatte das ITP die Anliegen der Amazonassynode aufgegriffen und auf die Situation des Braunkohleabbaus und des Konfliktes um den Hambacher Forst und den Einsatz von ChristInnen in diesen Konfliktfeldern bezogen (https://www.itpol.de/klimasynode-von-unten-im-rheinischen-braunkohlerevier-verabschiedet-erklaerung-an-amazonassynode-in-rom/).

Für Rückfragen:
Institut für Theologie und Politik
Friedrich-Ebert-Str. 7 48153 Münster
Tel. 0049/(0)251/524738 Fax: 0049/(0)251/524788
Mail: kontakt[ä}itpol.de Web: www.itpol.de