ITP-Arbeitspapier Nr. 3: Franz Hinkelammert: Reflexionen zum Schuldenproblem

Letztes Jahr konnten wir alle die Wahl von Syriza in Griechenland und den damit einhergehenden Streit um die Staatsverschuldung Griechenlands miterleben. Viele waren empört über den Umgang der deutschen Bundesregierung mit der griechenischen Bevölkerung. Das ITP hatte zusammen mit vielen anderen Theologinnen und Theologen deshalb einen Aufruf zum Schuldenerlass veröffentlicht. Auf diesen Aufruf reagierte unser langjähriger Freund Franz Josef Hinkelammert (DEI, Costa Rica) mit einem Aufsatz zum Schuldenproblem und zur Entleerung der Menschenrechte im neoliberalen Kapitalismus. Der Aufsatz ist jetzt als ITP-Arbeitspapier erschienen (Broschüre und PDF Hinkelammert Schuldenkrise).

Das ITP-Arbeitspapier III „Reflexionen zum Schuldenproblem: Die Entleerung der Menschenrechte“ von Franz J. Hinkelammert ist ab sofort im Institut für Theologie und Politik erhältlich (Preis: 3 € zzgl. 1,50 € Versandpauschale).

Reflexionen zum Schuldenproblem: die Entleerung der Menschenrechte

von Franz Josef Hinkelammert

Im Juni dieses Jahres veröffentlichte das Institut für Theologie und Politik (ITP) in Münster eine Erklärung zur Schuldenproblematik, die sich insbesondere auf die Behandlung der griechischen Auslandsschulden in der gegenwärtigen Schuldenkrise bezog. Ich möchte meine Reflexionen hierüber in zwei Teilen durchführen. In einem ersten Teil möchte ich die Schuldenproblematik selbst , einschließlich ihrer theologischen Dimensionen, kommentieren. In einem zweiten Teil gehe ich dann auf den Konflikt um die griechische Auslandsverschuldung der letzten Jahre ein. ITP-Arbeitspapier Nr. 3: Franz Hinkelammert: Reflexionen zum Schuldenproblem weiterlesen

Save the date: Befreiungstheologische Sommerschule vom 6. – 11. September 2016

Im Sommer 2016 wird es wieder eine befreiungstheologische Sommerschule des Instituts für Theologie und Politik geben. Auf unseren Sommerschulen beschäftigen wir uns mit grundlegenden Themen der Befreiungstheologie. Im Fokus steht dabei immer das Anliegen einer „Befreiungstheologie in Europa“. Einen Bericht zur letzten Sommerschule findet ihr hier.

Dieses Jahr findet die Sommerschule vom 6. bis 11. September 2016 in Rheinböllen im Hunsrück statt. Nähere Infos zum Programm und zur Anmeldung gibt es in Kürze. Interessierte können sich gerne auch unter kontakt[at]itpol.de melden.

Abschiebung darf kein Mittel zur Strafe sein. Benedikt Kern (ITP) im Interview mit Kirchensite.de

Abschiebung darf kein Mittel zur Strafe sein
Im Interview mit Kirchensite.de spricht unser Mitarbeiter Benedikt Kern über die Vorfälle der Silvesternacht in Köln und die Debatte über die schnellere Abschiebung von straffällig gewordenen Asylbewerbern.
https://www.youtube.com/watch?v=AUcszUWj1pQ

Flucht und Migration ist schon seit vielen Jahren ein Arbeitsschwerpunkt des ITP. Unter dem Motto „Brücken bauen statt Grenzen sichern!“ engagieren wir uns für das Bleiberecht von Flüchtlingen.

Weitere Infos unter ​kirchensite.de

Es sollte Weihnachten sein …

Vorweihnachtliche Abschiebung ins Elend

krippeAuch in Münster zeigt sich die hässliche Fratze der Asylrechtsverschärfung und der Schatten der Willkommenskultur. Unsichtbar für die Öffentlichkeit, kurz vor Weihnachten geschieht Abschiebung in ihrer brutalsten Form: Ein junger Mann, 19 Jahre alt, ist am Samstagabend (19.12.2015) in Bahnhofsnähe in der Zeit zwischen 20 und 21 Uhr von einer Gruppe von Polizisten angehalten worden. Solche Art von rassistischen Kontrollen kommen in Münster regelmäßig vor. Er wurde gefragt, wohin er gehe und was der Inhalt seiner Tasche sei. Seine Antwort, ein Buch zum Deutschlernen, wurde mit menschenverachtendem Zynismus beantwortet: „Das brauchst du jetzt nicht mehr!“ Die weiteren Stationen seiner Rückreise ins Elend waren, so weit rekonstruierbar, München, Mailand, Brindisi. Seine FreundInnen zu informieren, wurde ihm verwehrt!
Die Abschiebung nach Süditalien bedeutet für ihn, wie für die meisten Menschen auf der Flucht, soziale Isolation, Obdachlosigkeit, Hunger und keinen Zugang zu menschenwürdiger Versorgung. Deshalb haben einige deutsche Gerichte Abschiebungen nach Italien aus humanitären Gründen untersagt.
Es gibt in diesen Tagen in Deutschland zahlreiche Geschichten wie diese. Die wenigsten werden von der Öffentlichkeit wahrgenommen oder schaffen es in die Zeitung.

Bündnis gegen Abschiebungen Münster, Institut für Theologie und Politik Münster

Der Katakombenpakt lebt, wo die Erzählung und Praxis der Befreiung weitergeht. Eine Replik

Von Cordula Ackermann, Peter Fendel, Benedikt Kern und Julia Lis

Michael Schüßler hat in seinem Beitrag „Katakombenpakt gefeiert und beerdigt?“ ein sehr negatives Bild der Versammlung in Rom zum 50. Jubiläum des Katakombenpaktes gezeichnet und warf der Versammlung vor, den Diskursen der Gegenwart und damit dem Erneuern des Paktes auszuweichen. Von welchem Standpunkt aus kann aber heute von seiner Erneuerung überhaupt die Rede sein? Und von welchen theologischen und hermeneutischen Voraussetzungen kann so eine Erneuerung ausgehen?

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Versammlung in Rom hat Menschen zusammengeführt, die ihr ChristInsein als konkretes Engagement an der Seite der Armgemachten leben und wollte auch alle diejenigen ansprechen, die von ihren eigenen Orten her die Notwendigkeit radikaler Umkehr spüren und sich fragen, wie sie daran mitarbeiten können. Es ging darum, nicht einfach nur an den Akt in den Katakomben zu erinnern, sondern das zu vergegenwärtigen, wozu der Katakombenpakt eine Initialzündung war: den Aufbruch in eine neue Art Kirche zu sein und zu leben – „mutig engagiert in der Befreiung des ganzen Menschen und aller Menschen“ (Medellín 5.15). Der Katakombenpakt lebt, wo die Erzählung und Praxis der Befreiung weitergeht. Eine Replik weiterlesen

Ressentimentgeladene Wortspiele

Es gab keinen Konflikt der Generationen, sondern der analytischen Standpunkte, Mentalitäten und Optionen

Michael Ramminger/ Institut für Theologie und Politik Münster

Michael Schüßler, Prof. für praktische Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen hat als Teilnehmer der Versammlung „Katakombenpakt: Erinnern und Erneuern“ vom 11.-17.11. 2015 in Rom auf der Webseite www.feinschwarz.net unter dem Titel „Katakombenpakt gefeiert und beerdigt?“ eine ziemlich harsche Kritik des Treffens vorgelegt.

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Jon Sobrino SJ: Notwendige Umkehr zur Kirche der Armen

in den KatakombenAm 16. November 2015 hielt Jon Sobrino auf der von der Gruppe pro-konzil und vom Institut für Theologie und Politik organisierten Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ in den Domitilla-Katakomben in Rom die Predigt, die wir hier in deutscher Übersetzung und in spanischer Originalfassung dokumentieren. Jon Sobrino erinnerte an die Märtyrer der salvadorenischen Kirche und des Volkes und an den Aufbruch der lateinamerikanischen Kirche vom Katakombenpakt über die lateinamerikanische Bischofskonferenz von Medellín bis zur Befreiungstheologie – und an die ausstehende notwendige Umkehr zur Kirche der Armen. (Hier die deutsche Version zum download)

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Katakombenpakt erinnern und erneuern. Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom

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Jon Sobrino SJ, Luigi Bettazzi, Norbert Arntz (v.l.)

Fünfzig Jahre ist es her, dass 40 Bischöfe in den Domitilla-Katakomben einen gemeinsamen Pakt geschlossen haben, um sich einer Kirche der Armen zu verpflichten. Daraus entstanden Aufbrüche einer dienenden und armen Kirche, die v.a. in Lateinamerika zur Entwicklung der Befreiungstheologie führten. Das Münsteraner Institut für Theologie und Politik und die Projektgruppe Pro Konzil hat zu diesem Anlass eine Versammlung mit dem Titel Katakombenpakt erinnern und erneuern! in Rom vom 11.-17. November veranstaltet. Im Festgottesdienst in der Domitilla-Katakombe am Jubiläumstag, dem 16. November, stellte der salvadorianische Befreiungstheologe Jon Sobrino in der Predigt heraus, dass heute Lampedusa und die effiziente Gleichgültigkeit Europas die Sünde darstelle, der eine Kirche nach dem Katakombenpakt entschieden etwas entgegensetzen müsse. Katakombenpakt erinnern und erneuern. Presseerklärung zum Abschluss der Versammlung in Rom weiterlesen

„Schreib weiter!“ Die Rehabilitierung der Befreiungstheologie durch Papst Franziskus?!

Am heutigen Freitag, den 13. November 2015, empfing Papst Franziskus den Jesuiten Jon Sobrino in der Casa Santa Marta mit den Worten: „Schreib weiter!“. Jon Sobrino nimmt zur Zeit auf Einladung des Institut für Theologie und Politik und der USG/UISG an der Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ in Rom teil.
SobrinoNach Leonardo Boff und Gustavo Gutiérrez ist dies damit das dritte Treffen von Papst Franziskus mit einem lateinamerikanischen Befreiungstheologen. Damit ist wohl deutlich, dass der Vatikan die Befreiungstheologie nach langen Jahren der Verunglimpfung und Ausgrenzung rehabilitiert hat.

„Schreib weiter!“ Die Rehabilitierung der Befreiungstheologie durch Papst Franziskus?! weiterlesen

End Slavery: Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften

Symposium Akademie
Die Vatikanischen Gärten und der Petersdom

Drei MitarbeiterInnen des ITP, Cordula Ackermann, Philipp Geitzhaus und Benedikt Kern haben am internationalen Jugendsymposium unter dem Titel „End Slavery: Real Love Chases Away Fear, Greed and Slavery: Young Leaders Must Pave the Way“ der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften am 7. und 8. November 2015 teilgenommen. Der Leiter der Akademie Bischof Mercelo Sanchez Sorondo hatte das ITP angefragt, einen Beitrag aus europäischer bzw. deutscher Perspektive zum Thema „moderne Sklaverei“ zu präsentieren. End Slavery: Symposium in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften weiterlesen