Unter dem Titel „Hurra diese Welt geht unter. Über Apokalypsen, Utopien und wie es mit uns weiter geht“ fand vom 06.-11. September 2016 die neunte Befreiungstheologische Sommerschule des Institut für Theologie und Politik in Rheinböllen (Hunsrück) statt. Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Tage lag auf der Beschäftigung mit der Johannes-Apokalypse. Methodisch bedienten wir uns dabei der materialistischen und einer befreiungstheologisch-feministischen Bibellektüre. Bericht zur Befreiungstheologischen Sommerschule weiterlesen
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Gottesdienst: Ansprache zum Kirchenasyl
Am 5. September fand im Kapuzinerkloster in Münster ein ökumenischer Gottesdienst zum Kirchenasyl statt. Die dramatischen und auch hoffnungsvollen Ereignisse der letzten Wochen fanden in diesem Gottesdienst nochmal einen eigenständigen Ausdruck.
Die Ansprache von Pfarrerin Alexandra Hippchen, Mitglied im Netzwerk Kirchenasyl Münster, kann hier nachgelesen werden.
Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Freundinnen und Freunde!
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der war, der ist und der kommt AMEN
Heute ist ein Tag, an dem wir danken können und auch wollen: danken dafür, dass die Kapuzinerbrüder treu zu ihrem Auftrag der Nächstenliebe stehen und ihn haben praktisch werden lassen;
Danken den Unterstützerinnen und Unterstützern von Issa, die auch dann nicht aufgehört haben zu kämpfen, als alles aussichtslos schien;
Danken Issa, der es ausgehalten hat, bedroht und verlassen zu werden; auszuharren in einer überaus schwierigen Situation: dem Kirchenasyl und der nicht aufgehört hat, ein gutes Morgen zu erträumen; Gottesdienst: Ansprache zum Kirchenasyl weiterlesen
Neuerscheinung: Kirche ohne Grenzen
Kirche ohne Grenzen. Kleine theologische Anstöße
Institut für Theologie und Politik (Hg.)
Im Sommer 2015 gelang es hunderttausenden Menschen die Grenzen der EU zu überwinden, mit dem Ziel, eine Lebensperspektive in Europa zu entwickeln. Diese Bewegung der Geflüchteten ist zu dem Thema der EU geworden, an dem sich die Geister scheiden.
Nicht erst seit dem „Sommer der Migration“ 2015 setzen wir uns im Institut für Theologie und Politik für die Bewegungsfreiheit und das Bleiberecht von MigrantInnen und Geflüchteten ein. Unsere Hoffnung auf eine Welt, in der alle Menschen gut leben können, speist sich aus den biblischen Utopien der Großen Erzählung von Freiheit und Gleichheit. Konkrete Ansatzpunkte für die Arbeit an solch einer Utopie sind für uns vor allem der Mut der Geflüchteten, die Grenzen überwinden und der solidarische Einsatz vieler anderer Menschen: in der konkreten Unterstützung von Geflüchteten vor Ort, beim Protest gegen Abschiebungen, in der Organisation von Kirchenasylen … Neuerscheinung: Kirche ohne Grenzen weiterlesen
Gottesdienst zum Kirchenasyl in Münster
+++Pressemeldung des Netzwerks Kirchenasyl Münster+++
Gottesdienst zum Kirchenasyl am Montag, den 5.9.2016 um 18:00 Uhr im Kapuzinerkloster, Kapuzinerstr. 27/29 in Münster.
Presseschau zum Kirchenasyl in Münster

Am 23.08.2016 wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Ausländerbehörde Coesfeld ein Kirchenasyl im münsteraner Kapuzinerkloster geräumt. Das Netzwerk Kirchenasyl Münster, was das Institut für Theologie und Politik mitgegründet hat, begleitet diesen Fall und hat dazu auch Stellung genommen. Der Betroffene Issa A. konnte glücklicherweise nicht abgeschoben werden und hofft nun eine Ausbildung beginnen zu können. Der Ausbildungsplatz wurde ihm schon von einem Betrieb zugesichert.
Jetzt wird die politische Dimension des Falls verhandelt. Das Bundesamt hält das Vorgehen für nicht problematisch. Das Netzwerk Kirchenasyl Münster hingegen sieht nun die Vereinbarungen zum Kirchenasyl seitens des Bundesamtes verletzt und steht weiterhin für die Institution des Kirchenasyls ein.
Der Fall hat medial große Aufmerksamkeit erhalten. Süddeutsche, WDR, Bild, Radio Vatikan und viele mehr berichten über den Fall. Im Folgenden ist eine Presseschau zusammengestellt worden. Eine vollständige Presseschau ist bei der Fülle selbstverständlich nicht möglich. Presseschau zum Kirchenasyl in Münster weiterlesen
KIRCHEN.ASYL – eine Handreichung
Am Dienstag (23.08.2016) wurde ein Kirchenasyl im münsteraner Kapuzinerkloster von der Ausländerbehörde und der Polizei geräumt. Der Geflüchtete Issa A. wurde verhaftet und sollte nach Ungarn abgeschoben werden. Das Verwaltungsgericht Münster reagierte auf einen Eilantrag und bestätigte ihr Urteil, dass auf Grund „systemischer Mängel des ungarischen Asylverfahrens sowie der Aufnahmebedingungen, die mit beachtlicher Wahrscheinlichkeit die Gefahr einer unmenschlichen oder erniedrigenden Behandlung“ mit sich bringen nicht nach Ungarn abgeschoben werden dürfe. Issa A. wurde dementsprechend wieder frei gelassen.
Der Fall hat in den Medien für Aufsehen gesorgt. WDR, Süddeutsche, Bild, Radiovatikan berichteten über den Skandal des geräumten Kirchenasyls. Viele Menschen fragen nach näheren und grundsätzlichen Informationen zum Kirchenasyl.
Vor Kurzem haben wir als Institut für Theologie und Politik in Kooperation mit dem Netzwerk Kirchenasyl Münster eine Broschüre zum Kirchenasyl unter dem Titel „Kirchen.Asyl. Kirchenasyl ist Menschenrechtsschutz“ herausgegeben. Das Heft kann zum Preis von 3,00 € zzgl. Versandkosten im Institut für Theologie und Politik (buecher[at]itpol.de) bestellt werden.
Hier gibt es einen Blick in die Broschüre Broschüre Kirchenasyl_Einleitung
Pressemitteilung: Glückliche und bestürzende Wendung im Fall des aufgelösten Münsteraner Kirchenasyls

Gestern, am 23.08.16, wurde der aus dem Kirchenasyl der Kapuziner in Münster heraus verhaftete ghanaische Flüchtling Issa A. aus dem Abschiebegewahrsam in der Haftanstalt in Büren entlassen. Im Zuge eines Eilantrages hatte das Verwaltungsgericht Münster seine drohende Abschiebung nach Ungarn gestoppt.
Das Verwaltungsgericht verwies in seiner Begründung auf „systemische Mängel des ungarischen Asylverfahrens sowie der Aufnahmebedingungen“. Ferner konstatierte es, dass das Bundesamt für Flucht und Migration und die Ausländerbehörde verpflichtet gewesen wären, „diese Umstände bei der Entscheidung zu berücksichtigen“. Pressemitteilung: Glückliche und bestürzende Wendung im Fall des aufgelösten Münsteraner Kirchenasyls weiterlesen
Pressemitteilung: Einmaliger Vorgang: Kirchenasyl in Münster gewaltsam geräumt
Heute, am 23.08.16, um acht Uhr morgens hat die Polizei im Kapuzinerkloster in Münster den sich dort seit Juli im Kirchenasyl befindenden ghanaischen Flüchtling Issa A. vor den Augen des Guardians der Kapuziner Br. Markus Thüer aus den Räumlichkeiten des Klosters abgeführt. Dies geschah unter Anwendung von Gewalt und Handschellen. Br. Markus zeigte sich schockiert und entsetzt über dieses Vorgehen: „Mit so einem Vorgehen habe ich nun wirklich nicht gerechnet“, so Thüer.
Die Räumung eines Kirchenasyls in Nordrhein-Westfalen ist ein ungeheuerlicher und in dieser Form einmaliger Vorgang. „Der Innenminister von NRW, Ralf Jäger, hatte mir bereits 2015 in einem persönlichen Gespräch zugesichert, dass die Polizei in NRW keine Kirchenasyle brechen wird“, so der Geschäftsführer von Asyl in der Kirche e.V. Thomas Flörchinger, „genau das ist hier heute aber passiert.“ Pressemitteilung: Einmaliger Vorgang: Kirchenasyl in Münster gewaltsam geräumt weiterlesen
Befreiungstheologische Sommerschule: Programm
Vom 06.-11. September findet unsere jährliche Befreiungstheologische Sommerschule statt, die dieses Jahr den Titel trägt: „Hurra diese Welt geht unter“ – Über Apokalypsen, Utopien und wie es mit uns weiter geht. Die Sommerschule richtet sich an Teilnehmende, die sich erstmals mit Befreiungstheologie auseinandersetzen möchten, ist jedoch auch spannend für „Erfahrene“, die einen Ort des Austauschs und der Diskussion suchen. Anmeldung unter sommerschule2016[at]itpol.de
Zum Programm: Befreiungstheologische Sommerschule: Programm weiterlesen
Neuerscheinung: Handreichung KIRCHEN.ASYL
KIRCHEN.ASYL, Kirchenasyl ist Menschenrechtsschutz
Institut für Theologie und Politik / Netzwerk Kirchenasyl Münster (Hg.)
Die Handreichung für Kirchengemeinden, Engagierte in der Geflüchtetenarbeit und und Interessierte soll ein Beitrag dazu sein, über das Kirchenasyl aufzuklären, migrationspolitische Hintergrundinformationen zu liefern und das Kirchenasyl theologisch, kirchlich und politisch einzuordnen.
Denn nicht erst seit den Äußerungen von Innenminister de Maizière im letzten Jahr, als er das Kirchenasyl mit der Scharia verglich, hängt diese prophetische Praxis zivilen Ungehorsams zur Schaffung von Perspektiven für Geflüchteten an einem seidenen Faden. Um so mehr gilt es, das Kirchenasyl mit seiner über 30jährigen Tradition zu stärken. Neuerscheinung: Handreichung KIRCHEN.ASYL weiterlesen