VIDEOBOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS FÜR DIE VOLKSBEWEGUNGEN — ROM, 16. Oktober 2021

Am 16. Oktober hat das vierte weltweite Treffen der Volksbewegungen, bzw. sozialen Bewegungen  mit Papst Franziskus stattgefunden, an dem wir als ITP teilgenommen haben. Die Ansprache des Papstes ist hier als Video dokumentiert. Wir veröffentlichen eine eigene Übersetzung (Norbert Arntz) seiner Antwort auf die Fragen und Feststellungen der Bewegungen.  Er stellt sich in dieser Rede in die Linie derer, die auf der „humanistischen Suche nach einer Alternative zur kapitalistischen Globalisierung“ sind.

Liebe Schwestern, liebe Brüder!

1. Liebe Gesellschaftspoetinnen und -poeten

So möchte ich Euch ansprechen, Gesellschaftspoeten, denn Ihr seid gesellschaftliche Poetinnen und Poeten, weil Ihr die Fähigkeit und den Mut habt, Hoffnung zu wecken, wo es nur Verwerfung und Ausgrenzung gibt. Poesie bedeutet Kreativität, und Ihr belebt die Hoffnung; mit Euren Händen versteht Ihr, die Würde jedes einzelnen Menschen, die Eurer Familien und die der Gesellschaft insgesamt mit Land, Wohnung und Arbeit, mit Achtsamkeit und Gemeinsinn anzuspornen. Dafür danke ich Euch, denn Euer Engagement ist ein authentisches Wort. Es widerlegt die scheinheiligen, oft geschliffen vorgetragenen Verschleppungsversuche, denen Ihr selbst ausgesetzt wart – bzw. denen so viele unserer Geschwister ausgesetzt sind. Aber wenn ich an Euch denke, dann bin ich davon überzeugt, dass Euer Engagement vor allem ein Zeichen der Hoffnung ist. Wenn ich Euch vor Augen habe, werde ich davon überzeugt, dass wir nicht dazu verdammt sind, einer Zukunft entgegenzugehen, die weiterhin auf Ungleichheit und Ausgrenzung, auf Verwerfung oder Gleichgültigkeit fußt, einer Zukunft, in der Privilegien eine unsichtbare, unbesiegbare Macht verleihen bzw. Ausbeutung und Missbrauch übliche Methoden zum Überleben darstellen. Nein! Ihr versteht es sehr gut, darauf immer wieder hinzuweisen. Dafür sage ich Euch Dank.

Vielen Dank auch für das Video, das wir gerade geteilt haben. Die Vorüberlegungen zum Treffen habe ich gelesen, Eure Erfahrungen in diesen bedrängenden und angstbestimmten Zeiten, die Zusammenfassung Eurer Vorschläge und Eurer Pläne. Dafür danke ich Euch. Aber auch dafür, dass Ihr mich an dem historischen Prozess beteiligt, den Ihr durchlauft, und dass Ihr diesen geschwisterlichen Dialog auch mit mir führt, durch den Ihr das Große im Kleinen und das Kleine im Großen wahrzunehmen sucht. Dieser Dialog geht von den gesellschaftlichen Randgebieten aus und gelangt nach Rom, so dass wir alle uns eingeladen und provoziert fühlen können. „Um einander zu begegnen und uns gegenseitig zu helfen, müssen wir miteinander sprechen“ (FT 198), und zwar immer wieder!

Ihr wart davon überzeugt, dass die aktuelle Lage ein neues Treffen erfordert. Mir ging es genauso. Obwohl wir nie den Kontakt verloren haben – seit dem letzten Treffen, dem großen mit allen, sind, glaube ich, bereits sechs Jahre vergangen. In dieser Zeit ist viel passiert, vieles hat sich verändert. Es sind Veränderungen, die Punkte markieren, hinter die es kein Zurück mehr gibt, Wendepunkte, Scheidewege, an denen sich die Menschheit zu entscheiden hat. Also sind neue Gelegenheiten für Begegnung, kritisches Nachdenken und gemeinsames Handeln erforderlich. Jeder Mensch, jede Organisation, jedes Land, ja die ganze Welt braucht solche Momente des Nachdenkens, der kritischen Prüfung und der Entscheidung, denn eine Rückkehr zu früheren Denk- und Handlungsmustern wäre wahrhaftig selbstmörderisch und, gestattet mir das Wort umfassender zu verwenden, umwelt- und völkermörderisch. Ich dramatisiere, hey!

In den vergangenen Monaten ist vieles von dem, das Ihr angeprangert habt, ganz offensichtlich geworden. Die Pandemie hat —ohne um Entschuldigung zu bitten — die gesellschaftlichen Ungleichheiten, die unsere Völker peitschen, allen vor Augen geführt und die erschütternde Situation so vieler Brüder und Schwestern bloßgelegt. Nicht einmal die zahlreichen Mechanismen des „postfaktischen Zeitalters“ konnten diese verbergen.

Viele Dinge, die wir für selbstverständlich hielten, fielen wie ein Kartenhaus zusammen. Wir haben erlebt, wie sich unser Leben von einem auf den anderen Tag drastisch verändern kann, so dass wir zum Beispiel unsere Verwandten, Kolleg*innen und Freund*innen nicht mehr treffen durften. In vielen Ländern reagierten die Staaten. Sie haben auf die Wissenschaft gehört und es geschafft, Grenzen zu ziehen, um das Gemeinwohl zu garantieren. Wenigstens für eine kurze Weile haben sie den „gigantischen Mechanismus“ gestoppt, der nahezu automatisch funktioniert und durch den Völker und Individuen zu bloßen Rädchen gemacht werden (vgl. Johannes Paul II., Enzyklika Sollicitudo rei socialis, 22).

Alle haben wir unter dem Eingesperrt-Sein gelitten. Aber wie stets hat es Euch viel schlimmer getroffen: In Stadtvierteln ohne notwendigste Infrastruktur (in denen viele von Euch ebenso wie Aberhunderte Millionen anderer Menschen leben) ist es schwierig, zu Hause zu bleiben, nicht nur, weil Ihr nicht über die simpelsten Mittel verfügt, um Pflege und Schutz zu gewährleisten, sondern weil ganz einfach das Stadtviertel Euer Zuhause ist. Migrantinnen und Migranten, Menschen ohne Papiere und informell Beschäftigte ohne festes Einkommen blieben in vielen Fällen ohne jede staatliche Unterstützung und waren zugleich daran gehindert, ihren alltäglichen Arbeiten nachzugehen, so dass sich ihre ohnehin schon herzzerreißende Armutslage noch mehr verschlimmerte. Die Kultur der Gleichgültigkeit wird unter anderem daran erkennbar, dass das leidende Drittel unserer Welt für die Medienkonzerne und Meinungsmacher keine Rolle zu spielen scheint, es taucht nicht einmal auf. Es bleibt versteckt, weggesperrt.

Ich möchte auch auf eine verschwiegene Pandemie verweisen, von der Kinder, Jugendliche und junge Menschen aller Gesellschaftsschichten seit Jahren betroffen sind. Mir scheint, dass sie in dieser Zeit der Isolation noch zugenommen hat. Ich meine den Stress und die chronische Angst, die mit verschiedenen Faktoren wie Hyperkonnektivität, Desorientierung und fehlenden Zukunftsperspektiven zusammenhängen. Diese werden durch den Mangel an echten Kontakten zu anderen Menschen — Familien, Schulen, Sportzentren, Gebetsräumen, Kirchengemeinden — noch verstärkt, kurz gesagt, durch den Mangel an echten Kontakten zu Freundinnen und Freunden. Denn Freundschaft lässt die Liebe immer wieder aufblühen.

Die Technologie kann eindeutig als Instrument zu Gutem dienlich sein. Das tut sie, wenn sie Dialoge wie diesen und viele andere Dinge ermöglicht, aber sie kann niemals den realen Kontakt zwischen uns ersetzen. Sie wird niemals die Gemeinschaft ersetzen, mit der wir verwurzelt sind, und unser Leben fruchtbar machen können.

Und wenn wir schon von Pandemien sprechen, dann kommen wir auch nicht umhin, uns mit der Geißel der Nahrungsmittelkrise zu befassen. Trotz der Fortschritte in der Biotechnologie haben Millionen von Menschen keinen Zugang zu Nahrungsmitteln, selbst wenn diese zur Verfügung stehen. In diesem Jahr wurden weitere 20 Millionen Menschen in extreme Ernährungsunsicherheit getrieben. Das sind [viele] Millionen Menschen. Die Not hat sich vervielfacht, die Lebensmittelpreise sind in die Höhe geschossen. Die Zahlen des Hungers sind erschreckend. Ich denke zum Beispiel an Länder wie Syrien, Haiti, Kongo, Senegal, Jemen, Südsudan. Aber der Hunger ist auch in vielen anderen Ländern der armen Welt und nicht selten sogar in der reichen Welt zu spüren. Möglichweise übersteigen die jährlichen Todesfälle aufgrund von Hunger die durch COVID verursachten Todesfälle [1]. Aber das ist keine Nachricht wert, das weckt kein Mitgefühl.

Ich will Euch dafür danken, dass Ihr das Leid der anderen wie Euer eigenes empfunden habt. Ihr versteht es, das Gesicht wahrer Menschlichkeit zu zeigen. Wahre Menschlichkeit entsteht nicht dadurch, dass man dem Leid des Nächsten den Rücken zukehrt, sondern indem man geduldig, engagiert und manchmal auch schmerzlich erkennt, dass der andere Mensch meine Schwester bzw. mein Bruder ist (vgl. Lk 10,25-37) und dass deren Schmerzen, Freuden und Leiden auch die meinen sind (vgl. GS 1). Jene, die unter die Räuber gefallen sind, zu ignorieren bedeutet, unsere eigene Menschlichkeit zu ignorieren, die uns in jedem unserer Brüder, in jeder unserer Schwestern anspricht.

Ob Ihr nun Christen seid oder nicht, Ihr habt auf Jesus reagiert, der angesichts hungriger Menschen seinen Jüngern sagte: „Gebt ihr ihnen zu essen“ (Mt 14,16). Und wo Mangel herrschte, wiederholte sich durch Euch erneut das Wunder der Vermehrung, weil Ihr Euch unermüdlich dafür eingesetzt habt, dass es niemandem an Brot fehlt (vgl. Mt 14,13-21). Danke!

Ebenso wie Ärzte, Krankenpfleger und -pflegerinnen oder andere Mitarbeiter*innen in den Schützengräben des Gesundheitswesens habt Ihr Eure Glieder in den Schützengräben der Slums zur Verfügung gestellt. Ich denke dabei an viele „Märtyrer“ (in Anführungszeichen) jener Solidarität, von denen ich durch viele von Euch erfahren habe. Der Herr wird sie alle in Erinnerung behalten.

Würden alle, die aus Liebe gemeinsam gegen die Pandemie gekämpft haben, auch gemeinsam von einer neuen Welt träumen können, dann könnte alles ganz anders sein! Gemeinsam träumen.

2. „Selig seid Ihr…“

Wie ich Euch in meinem Brief vom letzten Jahr [2] sagte, seid Ihr eine wirkliche, unsichtbare Armee. Ihr seid ein wesentlicher Teil jener Menschheit, die angesichts eines Systems des Todes für das Leben kämpft. An Eurer Einsatzbereitschaft entdecke ich, dass der Herr selbst unter uns wirkt, um uns sein Reich zu bescheren. Als Jesus uns das Protokoll vorlegte, nach dem wir beurteilt werden — Matthäus 25 —, sagte er uns, dass Erlösung heißt, sich um die Hungrigen, die Kranken, die Gefangenen, die Fremden zu kümmern, kurz gesagt, den Herrn in der gesamten leidenden Menschheit wiederzuerkennen und ihm zu dienen. Deshalb fühle ich mich ermutigt, Euch zu sagen: „Selig, die Ihr hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit, denn Ihr werdet satt werden“ (Mt 5,6), „Selig alle, die Frieden schaffen, denn sie werden Söhne und Töchter Gottes heißen“ (Mt 5,9).

Wir wollen, dass diese Seligpreisungen sich überallhin ausbreiten, dass sie jeden Winkel und jeden Raum durchdringen, in dem das Leben bedroht ist. Aber es kommt vor, dass wir als Volk, als Gemeinschaft, als Familie und sogar als Einzelne mit Situationen konfrontiert werden, die uns lähmen, in denen die Weitsicht verloren geht und Verwirrung, Angst, Ohnmacht und Unrecht alles zu beherrschen scheinen. Wir erleben auch Widerstand gegen die Veränderungen, die wir brauchen und herbeiführen wollen, tief sitzenden Widerstand, der stärker ist als unsere Kraft und unser Urteilsvermögen. Das bezeichnet die kirchliche Soziallehre als „Strukturen der Sünde“. Auch diese umzukehren, sind wir aufgerufen. Wir dürfen sie nicht ignorieren, wenn wir darüber nachdenken, wie wir handeln sollen. Persönliche Umkehr ist notwendig, aber ebenso unverzichtbar ist es, unsere sozioökonomischen Modelle so zu gestalten, dass sie ein menschliches Gesicht haben. Eben dieses haben viele Modelle verloren. Wenn ich über diese Situationen nachdenke, werde ich zum Bittsteller. Ich werde Bitten formulieren. Ich werde allen Bitten vortragen. Und ich möchte alle im Namen Gottes bitten.

Ich bitte die bedeutenden Labore, die Patente freizugeben. Zeigen Sie eine Geste der Menschlichkeit und ermöglichen Sie jedem Land, jedem Volk, jedem Menschen den Zugang zu Impfstoffen. Es gibt Länder, in denen nur drei, vier Prozent der Einwohner geimpft sind.

Die Finanzkonzerne und internationalen Kreditorganisationen bitte ich in Gottes Namen, die armen Länder in die Lage zu versetzen, dass sie die Grundbedürfnisse ihrer Bevölkerung sichern können, und ihnen die Schulden zu erlassen, die so oft gegen die Interessen dieser Völker aufgenommen wurden.

In Gottes Namen bitte ich die großen Rohstoffkonzerne — Bergbau, Öl, Forstwirtschaft, Immobilien, Agrarindustrie —, die Zerstörung von Wäldern, Feuchtgebieten und Bergen, die Verschmutzung von Flüssen und Meeren sowie die Vergiftung von Menschen und Lebensmitteln einzustellen.

Die großen Lebensmittelkonzerne bitte ich in Gottes Namen, endlich keine monopolistischen Produktions- und Vertriebsstrukturen mehr durchzusetzen, welche die Preise in die Höhe treiben und am Ende den Hungernden das Brot wegnehmen.

Die Waffenhersteller und -händler fordere ich in Gottes Namen auf, ihre Tätigkeit vollständig einzustellen, eine Tätigkeit, die Gewalt und Krieg schürt, oft in Verbindung mit geopolitischen Spielen, die Millionen von Menschenleben und Vertreibung kosten.

Die Technologiegiganten bitte ich in Gottes Namen, sich endlich nicht weiter der menschlichen Schwäche und Verletzlichkeit zu bedienen, um Profite zu machen, ohne zu bedenken, wie Hassreden, pädo-kriminelle Interessen, Fake-News, Verschwörungstheorien und politische Manipulation zunehmen.

Im Namen Gottes bitte ich die Telekommunikationsriesen, den Zugang zu Bildungsinhalten und den Austausch mit Lehrern über das Internet freizugeben, damit arme Kinder auch unter Quarantänebedingungen unterrichtet werden können.

Im Namen Gottes bitte ich die Medien, der Logik des Postfaktischen, der Desinformation, der Diffamierung, der Verleumdung und der krankhaften Faszination für Skandale und Schmutz ein Ende zu setzen. Stattdessen sollten sie sich bemühen, zu Geschwisterlichkeit der Menschen und zu Einfühlungsvermögen mit den Schwächsten beizutragen.

In Gottes Namen rufe ich die mächtigen Länder auf, Aggressionen, Blockaden und einseitige Sanktionen gegen jedes Land an jedem Ort der Erde einzustellen. Nein zum Neokolonialismus. Konflikte müssen in multilateralen Gremien wie den Vereinten Nationen gelöst werden. Wir haben bereits erfahren, wie Interventionen, Invasionen und einseitige Besetzungen enden, selbst wenn sie mit edelsten Motiven oder in edelster Gewandung angegangen werden.

Dieses System mit seiner unerbittlichen Profitlogik entzieht sich jeder menschlichen Kontrolle. Es ist an der Zeit, die Lokomotive zu stoppen, die unkontrollierte Lokomotive, die mit uns in den Abgrund rast. Noch ist Zeit.

An die Regierungen im Allgemeinen, an die Politiker aller Parteien, richte ich gemeinsam mit den Armen der Erde die Bitte, auch die kleinen Leute zu vertreten und sich für das Gemeinwohl einzusetzen. Ich bitte sie, mutig ihre Völker wirklich anzuschauen, den einfachen Leuten in die Augen zu schauen und couragiert die Einsicht zu vertreten, dass das Gemeinwohl eines Volkes viel mehr ist als ein Konsens zwischen Parteien (vgl. Apostolisches Schreiben Evangelii Gaudium, 218). Bewahren Sie sich davor, nur auf die Wirtschaftseliten zu hören. Allzu oft sind sie nur das Sprachrohr oberflächlicher Ideologien, die den wirklichen Dilemmata der Menschheit ausweichen. Betrachten Sie sich als Diener der Völker, die nach Land, Wohnung, Arbeit und einem würdigen Leben verlangen. Das „Buen vivir“ („das gute Leben“) der ursprünglichen Völker ist nicht mit dem „dolce vita“ oder dem „dolce far niente“ gleichzusetzen. Nein! Das im ursprünglichen Sinne „gute menschliche Leben“ bewegt uns zur Harmonie mit der gesamten Menschheit, mit der gesamten Schöpfung.

Alle Religionsführer*innen bitte ich, niemals den Namen Gottes zu benutzen, um Kriege oder Staatsstreiche anzuzetteln. Lasst uns an der Seite der einfachen Menschen stehen, der Arbeitnehmer*innen, der Gedemütigten, und lasst uns gemeinsam mit ihnen eine ganzheitliche menschliche Entwicklung voranbringen. Lasst uns Brücken der Liebe bauen, damit die Stimme der Peripherie mit ihrer Klage, aber auch mit ihren Liedern und ihrer Freude in der übrigen Gesellschaft keine Angst, sondern Empathie hervorruft.

In diesem Sinne bin ich ein quengelnder Bittsteller.

Wir müssen gemeinsam den populistischen Diskursen von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Aporophobie — von Hass auf die Armen und ihre Armut —entgegentreten, aber auch allem, was uns zu Gleichgültigkeit, Meritokratie und Individualismus verleiten will. Solche Narrative dienen nur dazu, unsere Völker zu spalten und unsere poetische Fähigkeit, die Fähigkeit, gemeinsam zu träumen, zu untergraben und zu neutralisieren.

2. Lasst uns gemeinsam träumen

Schwestern und Brüder, lasst uns gemeinsam träumen. Ebenso wie ich Euch und an Eurer Seite um dies alles bitte, will ich Euch auch einige Überlegungen zur Zukunft vorlegen, die wir erträumen und aufbauen müssen. Ich sprach von Überlegungen, aber vielleicht sollte ich besser von Träumen sprechen, weil zu dieser Stunde Hirn und Hände nicht genügen. Wir brauchen auch unser Herz und unsere Fantasie: Wir müssen träumen, damit wir nicht in die alten Muster zurückfallen. Wir müssen die erhabenste Fähigkeit des Menschen nutzen, die Vorstellungskraft, jenen Bereich, in dem Intelligenz, Intuition, Erfahrung und historisches Gedächtnis zusammentreffen, um Neues zu erschaffen, zu entwerfen, zu wagen und zu riskieren. Lasst uns gemeinsam träumen, denn es waren gerade die Träume von Freiheit und Gleichheit, von Gerechtigkeit und Würde, die Träume von Geschwisterlichkeit, die die Welt verbessert haben. Ich bin überzeugt, dass sich in diesen Träumen Gottes Traum für uns alle, Gottes Töchter und Söhne, einschleicht.

Lasst uns gemeinsam träumen, träumt untereinander, träumt mit anderen. Wisst, dass ihr aufgerufen seid, an den großen Veränderungsprozessen teilzunehmen. Das habe ich euch bereits in Bolivien gesagt: „Die Zukunft der Menschheit liegt zu einem großen Teil in Euren Händen, in Eurer Fähigkeit, Euch zu organisieren und kreative Alternativen zu fördern“ (Ansprache an die Volksbewegungen, Santa Cruz de la Sierra, 9. Juli 2015). Die Zukunft liegt in Euren Händen.

„Aber das alles ist doch nicht realisierbar“, werden einige sagen. Ja, aber Ihr verfügt über die Fähigkeit, uns zu mobilisieren, uns auf den Weg zu bringen. Eben das ist Eure ganze Stärke, Eure ganze Überlegenheit. Ihr seid fähig, über kurzsichtige Selbstrechtfertigungen und menschliche Konventionen hinauszugehen, die nur dazu dienen, das was ist, immer wieder zu rechtfertigen.

Träumt. Träumt gemeinsam. Verfallt nicht der hartnäckigen Resignation von Verlierern…. Der Tango bringt sie so treffend zum Ausdruck: „Dale que va, que todo es igual. Que allá en el horno se vamo a encontrar.“ (Los, mach es einfach! Na los, komm schon! Denn dort im Ofen werden wir uns selbst finden!) Nein, nein, fallt bitte nicht darauf herein. Träume sind immer gefährlich für alle, die den Status quo verteidigen, weil Träume die Lähmung in Frage stellen, die der Egoismus der Starken bzw. der Konformismus der Schwachen durchsetzen will. Zwischen diesen beiden herrscht so etwas wie eine Art unterbewussten Geheimpakts: der Egoismus der Starken mit dem Konformismus der Schwachen. Das kann so nicht funktionieren. Träume überschreiten die engen Grenzen, die uns auferlegt werden, und entwickeln neue mögliche Welten. Ich spreche nicht von hinterhältigen Illusionen, die das gute Leben mit Zeitvertreib verwechseln. Das ist nichts anderes als ein zeitweiliges Abhängen, um die Sinnleere zu füllen und sich der erstbesten modischen Ideologie auszuliefern. Nein, das ist das Träumen nicht, sondern jenes, das vom guten Leben in Harmonie mit der gesamten Menschheit und mit der Schöpfung träumt.

Was aber ist eine der größten Gefahren, denen wir heute ausgesetzt sind? Im Laufe meines Lebens — ich bin keine fünfzehn Jahre alt mehr, ich habe also einige Erfahrung — habe ich festgestellt, dass man immer anders aus einer Krise herauskommt, als man hineingegangen ist. Auch aus dieser Pandemiekrise werden wir nicht unverändert herauskommen: entweder besser oder schlechter, aber nicht als die Gleichen wie vor der Krise. Wir werden nie mehr dieselben sein. Und heute müssen wir uns gemeinsam, stets gemeinsam, der Frage stellen: Wie wollen wir aus diesen Krisen herauskommen? Besser oder schlechter? Gewiss wollen wir es besser machen. Aber dazu müssen wir mit den Fesseln von Bequemlichkeit und Unterwürfigkeit brechen, mit denen wir die These akzeptieren, es gebe keine Alternative, „dies sei das einzig mögliche System“, müssen mit der Resignation brechen, wir könnten uns nur in das „Rette sich, wer kann“ flüchten. Damit setzen wir uns selbst herab. Gerade deshalb ist es notwendig zu träumen. Mich beunruhigt die Tatsache, dass wir noch gelähmt dasitzen, und gleichzeitig bereits Projekte im Gange sind, die darauf abzielen, dieselbe sozioökonomische Struktur wieder aufzubauen, die wir vorher hatten, weil das einfacher ist. Lasst uns den schwierigeren Weg wählen, um besser aus der Krise herauszukommen.

In der Enzyklika „Fratelli tutti“ habe ich das Gleichnis vom barmherzigen Samariter als das eindeutigste Beispiel im Evangelium für eine solch engagierte Entscheidung verwendet. Ein Freund hat mir erzählt, dass eine bestimmte Kulturindustrie die Gestalt des barmherzigen Samariters für dumm verkauft. Das ist die von einem depressiven Hedonismus provozierte Verdrehung. Damit will man die transformatorische Kraft der Völker, insbesondere die der jungen Leute, neutralisieren.

Wisst Ihr, was mir jetzt in den Sinn kommt, wenn ich zusammen mit den Volksbewegungen an den barmherzigen Samariter denke? Wisst Ihr, was mir in den Sinn kommt? Die Proteste gegen den Tod von George Floyd. Solche Reaktionen gegen soziale, rassistische oder sexistische Ungerechtigkeiten können selbstverständlich manipuliert oder für politische Machenschaften und Ähnliches instrumentalisiert werden. Aber im Wesentlichen war bei den Demonstrationen gegen diesen gewaltsamen Tod ein „kollektiver Samariter“ wirksam, der kein Dummkopf war. Diese Menschen in der Bewegung sind nicht von ferne vorbeigegangen, als sie sahen, wie sehr die Menschenwürde durch einen solchen Machtmissbrauch verletzt wurde. Die Volksbewegungen sind nicht nur Gesellschaftspoeten, sondern auch „kollektive Samariter“.

In diesen Prozessen sehe ich so viele junge Menschen, dass ich Hoffnung habe… . Aber ich sehe auch viele andere junge Menschen, die traurig sind. Sie müssen vielleicht auf die billigen Trostpflaster zurückgreifen, die das Konsum- und Narkotisierungssystem bietet, um etwas in dieser Welt zu spüren. Und andere — auch das ist traurig — steigen aus dem System aus. Die Statistiken über Selbstmorde von Jugendlichen werden nicht in vollem Umfang veröffentlicht. Was Ihr jetzt tut, ist sehr wichtig, aber ebenso wichtig ist, dass Ihr die heutigen und künftigen Generationen mit dem ansteckt, was Euer Herz brennen lässt. Dabei habt Ihr eine doppelte Aufgabe bzw. Verantwortung. Wie der barmherzige Samariter weiterhin aufmerksam zu sein für alle, die auf dem Weg unter die Räuber fallen, aber zugleich immer mehr Menschen für ein solches Engagement zu gewinnen. Die Armen und Unterdrückten der Erde verdienen es, unser gemeinsames Haus verlangt danach.

Ich will Euch einige Tipps geben. Die katholische Soziallehre der Kirche hat nicht auf alles eine Antwort, aber enthält sehr wohl einige Grundsätze, die sowohl Christen als auch Nicht-Christen helfen können, konkrete Antworten zu finden. Manchmal bin ich überrascht, dass immer, wenn ich über diese Grundsätze spreche, einige Leute sich wundern und dann den Papst mit einer Reihe von Attributen abstempeln, die man verwendet, um ernsthafte Überlegungen abzuwerten. Das ärgert mich nicht, sondern macht mich traurig. Solche Abwertung gehört zum Komplott des „Postfaktischen Denkens“, das jede alternative humanistische Suche zur kapitalistischen Globalisierung niedermachen will. Diese Abwertung ist Teil der Wegwerfkultur und des technokratischen Paradigmas.

Die Grundsätze, die ich vorschlage, sind maßvoll, menschlich und christlich. Der frühere Päpstliche Rat „Gerechtigkeit und Frieden“ [3] hat sie in einem Kompendium zusammengefasst. Es ist ein kleines Handbuch zur Soziallehre der Kirche. Und manchmal, wenn die Päpste, ob Benedikt, Johannes Paul II. oder ich, auf diese Grundätze zurückgreifen, gibt es Leute, die sich wundern: Woher hat er das? Das ist die Lehrtradition der Kirche. Darüber wissen allzu viele viel zu wenig. Die Grundsätze, die ich Euch jetzt vortrage, stehen im Kapitel Vier dieses Buches. Ich möchte noch einmal unterstreichen, dass sie aus dem Kompendium stammen, das vom Heiligen Johannes Paul II. in Auftrag gegeben wurde. Ich empfehle Euch und allen gesellschaftlichen, gewerkschaftlichen, religiösen, politischen und wirtschaftlichen Führungskräften die Lektüre dieses Buches.

Im vierten Kapitel dieses Dokuments finden wir Grundsätze wie z.B. die vorrangige Option für die Armen, die universelle Bestimmung der Güter, die Solidarität, die Subsidiarität, die Partizipation, das Gemeinwohl — alles konkrete Mittel und Wege, um die Frohe Botschaft des Evangeliums in gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen umzusetzen. Es macht mich traurig, dass sich einige Brüder und Schwestern in der Kirche angegriffen fühlen, wenn wir an diese Orientierungen erinnern, die zum Traditionsgut der Kirche gehören. Aber der Papst darf sich nicht hindern lassen, diese Lehre in Erinnerung zu rufen, auch wenn sie die Menschen oft stört. Es geht schließlich nicht um den Papst, sondern um das Evangelium.

Kurz will ich hier einige der Grundsätze herausstreichen, die uns bei der Fortentwicklung unseres Auftrags orientieren können. Zwei oder drei will ich nennen, nicht mehr. Der Grundsatz der Solidarität ist einer davon. Solidarität nicht nur als moralische Tugend, sondern als gesellschaftliches Prinzip, ein Prinzip, das ungerechte Systeme mit dem Ziel konfrontiert, eine Kultur der Solidarität aufzubauen. Solidarität ist – so wörtlich das Kompendium – „die feste und beständige Entschlossenheit, sich für das »Gemeinwohl« einzusetzen“ (Nr. 193).

Ein weiterer Grundsatz besteht darin, aktive Teilnahme und

„Für die, die noch nicht bei uns sind“. Dieses Kreuz ist das Zeichen der Basisgemeinde Villa Francia in Santiago de Chile

Subsidiarität in Volksbewegungen und Völkern anzuregen und zu fördern. Dadurch wird jedes autoritäre System, jeder Zwangskollektivismus oder jedes Zentralstaatssystem in seine Schranken gewiesen. Das Gemeinwohl darf nicht als Vorwand verwendet werden, Privatinitiative, lokale Identität oder Gemeinschaftsprojekte zu unterdrücken. Aus diesem Grund fördern diese Grundsätze eine Wirtschaft und eine Politik, in denen die Volksbewegungen, „die Familie, die Gruppen, die Verbände, die örtlichen territorialen Gegebenheiten, kurz: diejenigen Assoziationsformen in den Bereichen Wirtschaft, Soziales, Kultur, Sport, Freizeit, Beruf oder Politik [anerkannt werden], die die Personen spontan ins Leben rufen und die ihnen ein effektives soziales Wachstum ermöglichen“. So heißt es in Nummer 185 des Kompendiums.

Wie Ihr seht, liebe Brüder, liebe Schwestern, handelt es sich um ausgewogene und in der Soziallehre der Kirche fest verankerte Grundsätze. Ich glaube, dass wir mit diesen beiden Grundsätzen den nächsten Schritt vom Traum zur Tat machen können. Denn es ist Zeit zu handeln.

4. Zeit zum Handeln

Oft sagen die Leute zu mir: „Padre, wir sind einverstanden, aber was sollen wir konkret tun?“ Ich habe die Antwort nicht, also müssen wir gemeinsam träumen und sie gemeinsam finden. Es gibt jedoch konkrete Maßnahmen, die einige bedeutende Veränderungen ermöglichen könnten. Es handelt sich um Maßnahmen, die in Euren Dokumenten, in Euren Reden enthalten sind und die ich bedacht habe, über die ich meditiert und Fachleute konsultiert habe. Bei den bisherigen Treffen haben wir über städtische Integration, landwirtschaftliche Familienbetriebe und Solidarwirtschaft gesprochen. Zu deren Verwirklichung müssen wir noch weiter zusammenarbeiten, aber zwei weitere möchte ich noch hinzufügen: Grundeinkommen für alle und Arbeitszeitverkürzung.

Ein Grundeinkommen („Ingreso Básico Universal-IBU“ / „Universal Basic Income“-UBI) bzw. Universallohn, um jedem Menschen auf der Welt Zugang zu den grundlegendsten Lebensgütern zu sichern. Es ist richtig, für eine menschenwürdige Verteilung der Ressourcen zu kämpfen. Und es ist die Aufgabe der Regierungen, Steuer- und Umverteilungssysteme einzuführen, damit der Reichtum eines Teils der Gesellschaft zur Gleichverteilung beiträgt, ohne dass dies zu einer unerträglichen Belastung, insbesondere der Mittelschicht führt, die im Allgemeinen bei solchen Konflikten am meisten auszuhalten hat. Vergessen wir nicht, dass die großen Vermögen von heute aus der Arbeit, der wissenschaftlichen Forschung und der technischen Innovation von Tausenden von Männern und Frauen durch Generationen hindurch entstanden sind.

Die Verkürzung der Arbeitszeit ist eine weitere Möglichkeit. Und diese muss ernsthaft erwogen werden. Im 19. Jahrhundert arbeiteten die Arbeitnehmer*innen zwölf, vierzehn, sechzehn Stunden am Tag. Als sie den Achtstundentag durchsetzten, brach nichts zusammen, wie einige Branchen vorhergesagt hatten. Also insistiere ich jetzt darauf, dass wir uns dringend mit der Frage beschäftigen müssen, wie wir Arbeitszeiten reduzieren können, um mehr Menschen den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Es darf nicht so viele Menschen geben, die durch Überarbeitung belastet sind, und so viele andere, die wegen des Fehlens von Arbeitsplätzen überlastet sind.

Zwar sind – glaube ich – diese Maßnahmen notwendig, aber gewiss nicht ausreichend. Sie lösen weder das eigentliche Problem, noch garantieren sie in Quantität und Qualität den Zugang zu Land, Wohnung und Arbeit, die landlosen Bauern, Familien ohne Dach über dem Kopf und prekär Beschäftigten zusteht. Diese Maßnahmen werden auch nicht die enormen Umweltprobleme lösen, die vor uns liegen. Ich wollte sie aber erwähnen, weil es sich um mögliche Maßnahmen handelt, die einen positiven Richtungswechsel markieren würden.

Es ist gut zu wissen, dass wir mit diesen Fragen nicht allein sind. Die Vereinten Nationen haben versucht, mit den so genannten „Zielen für nachhaltige Entwicklung“ („Sustainable Development Goals“ – SDGs) einige Markierungen zu bestimmen. Leider sind sie in unseren Völkern und in den Peripherien weitgehend unbekannt. Wieder ein Hinweis darauf, wie wichtig es ist, alle in dieses gemeinsame Unternehmen einzubeziehen.

Schwestern und Brüder, ich bin überzeugt, dass man die Welt von der Peripherie aus klarer sieht.

Wir müssen auf die Peripherien hören, ihnen die Türen öffnen und sie teilhaben lassen. Das Leid der Welt versteht man am besten an der Seite der Leidenden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Menschen, Männer und Frauen, die unter Ungerechtigkeit, Ungleichheit, Machtmissbrauch, Entbehrungen und Fremdenfeindlichkeit gelitten haben, viel besser verstehen, was andere durchmachen, und viel besser in der Lage sind, realistisch dabei behilflich zu sein, Mittel und Wege voller Hoffnung zu entdecken. Es ist so wichtig, dass Eure Stimme gehört wird, dass Ihr überall dort vertreten seid, wo Entscheidungen getroffen werden. Bietet in diesem Sinne Eure Zusammenarbeit an, bietet Eure moralische Gewissheit über das an, was getan werden muss. Bemüht Euch, Eurer Stimme Gehör zu verschaffen, und lasst Euch bitte auch dabei weder ein Korsett anlegen noch korrumpieren. Diese beiden Worte haben eine sehr große Bedeutung, aber darauf will ich jetzt nicht näher eingehen.

Bekräftigt mit mir zusammen noch einmal die Verpflichtung, die wir in Bolivien eingegangen sind: die Wirtschaft in den Dienst des einfachen Volkes zu stellen, um einen dauerhaften Frieden zu schaffen, der auf sozialer Gerechtigkeit und der Sorge um das gemeinsame Haus beruht. Macht weiter mit Eurer Agenda für Land, Wohnen und Arbeit. Träumt gemeinsam weiter. Und danke, vielen Dank, dass ich mit Euch träumen durfte. Lasst uns Gott bitten, unsere Träume zu segnen. Lasst uns die Hoffnung nicht verlieren. Erinnern wir uns an die Verheißung, die Jesus seinen Jüngern gegeben hat: „Ich werde immer bei euch sein“ (vgl. Mt 28,20). Und wenn ich an dieses Wort denke, möchte auch ich Euch in diesem Augenblick meines Lebens sagen, dass ich bei Euch sein werde. Ihr solltet Euch auch stets vor Augen führen, dass ER immer bei Euch ist. Ich danke Euch.

[1] „The Hunger Virus 2.0_media brief_EN“_ Oxfam-Bericht vom 9. Juli 2021, basierend auf dem Global Report on Food Crises (RCC) des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen.

[2] Brief an die Volksbewegungen, 12. April 2020. – https://www.vatican.va/content/francesco/de/letters/2020/documents/papa-francesco_20200412_lettera-movimentipopolari.html

[3] Kompendium der Soziallehre der Kirche, 2004. – https://www.iupax.at/pages/iustitiaetpax/soziallehre/kompendium

Übersetzung aus dem Spanischen: Norbert Arntz, Kleve

Quelle: https://www.vatican.va/content/francesco/es/messages/pont-messages/2021/documents/20211016-videomessaggio-movimentipopolari.html