Amazon faith solidarity action

Das Institut für Theologie und Politik unterstützt die ökomenische Erklärung „Amazon Faith Solidarity Action“

Als Teil der globalen ökumenischen Gemeinschaft stellen wir, die UnterzeichnerInnen, uns in Solidarität an die Seite der Kirchen und Gemeinschaften im gesamten Amazonasgebiet. Die ökologische Krise der Regenwälder erfordert kontinuierliche Anstrengungen der ökumenischen Partner, um Frieden und Gerechtigkeit auf lokaler, nationaler, regionaler und internationaler Ebene zu erreichen. In diesem Zusammenhang befürworten und unterstützen wir das folgende Manifest der lateinamerikanischen Kirchen:

Wir sind Amazonien – Engagement und Glauben

Gott spricht zu uns von der ganzen Schöpfung. Himmel und Erde verkünden die Gegenwart der Liebe Gottes, die uns das Leben im Wald, in den Wassern, in der Luft, im Wunder der Samen und in der Vielfalt von allem, was existiert, gibt. Jedes Wesen, das atmet, hat an dieser Liebe teil. Jedes Wesen, das atmet, weiß auch, dass diese aus der Liebe geschaffene Welt von einem Wirtschaftsmodell bedroht und ausgebeutet wird, das alles in Waren verwandelt, das keine Grenzen seiner Expansion und der Anhäufung von Reichtum akzeptiert.

Wir, Kirchen, ökumenische Räte und religiöse Organisationen, sind uns dieser schmerzhaften, unmittelbaren und sich verschlimmernden Bedrohungen bewusst: – Lernt, auf den Schrei des Waldes und all seiner Lebewesen und Kulturen zu hören: oft waren wir gefühllos und taub für diesen Schrei, der aus dem Herzen des Amazonasgebiets entspringt; – Lernt, unsere vorgefassten Vorstellungen über die Region aufzugeben: oft hören wir nicht auf die Wesen und Kulturen, die das Amazonasgebiet ausmachen; – Lernt, die Zerstörung durch wirtschaftliche, kulturelle, religiöse und politische Modelle des intensiven und räuberischen Extraktivismus zu erklären: oft erheben wir nicht unsere prophetische Stimme bei der Verteidigung von Völkern, Arten und Territorien gegen Megaprojekte in der Region, finanziert mit lokalem und globalem Kapital, Förderer der Klimakrise;

– Lasst uns lernen, unseren Glauben im Leben und in den Kulturen Amazoniens auszudrücken: Wir tolerieren oft Supremazisten und destruktive Missionsvorschläge, die die vielfältige Präsenz Gottes im Amazonasgebiet zerstören;

– Lernt aus dem aktuellen Prozess der panamazonischen Synode der römisch-katholischen Kirche und der Ermahnung der Enzyklika von Papst Franziskus über den Umweltschutz, Laudato Si, in diesem Moment der Spiritualität und Prophetie einen Dialog zu führen, in den wir auch unser Engagement und unseren Glauben mit hinein nehmen. Zur Verteidigung des großen Amazonasgebietes, seiner Völker und all seiner Geschöpfe. Zur Verteidigung unseres gemeinsamen Hauses. Zur Verteidigung jedes Wesens, das atmet. Wir wollen Amazonien lebendig, souverän und geschützt.

Wir verpflichten uns zu den Dialogen des Glaubens und zur Aufrechterhaltung unserer Präsenz in der Region, wobei alle Wesen und Kulturen des Amazonas im Mittelpunkt stehen: Wir verpflichten uns:

1. … den Druck auf die Staaten fortzusetzen dafür zu sorgen, dass traditionell bedrohte Gemeinschaften (u.a. indigene Völker, AfroamerikanerInnen, Bauern) Zugang zu und Kontrolle über das Land und den gemeinsamen Besitz daran erhalten.

2. … dazu beizutragen, dass historisch ausgegrenzte und marginalisierte Gemeinschaften im Wald und in den Städten an den Prozessen teilnehmen, Einfluss nehmen und Entscheidungen treffen, die sie direkt in ihren Gebieten betreffen.

3. … die VerteidigerInnen von Menschenrechten und Natur, die ständig bedroht werden, zu verteidigen durch effektive Berichterstattung und andere Schutzmechanismen.

4. … lokale Gemeinschaften bei der Förderung nachhaltiger wirtschaftlicher Alternativen zu unterstützen und dem derzeitigen Wirtschaftssystems, angesichts der Klimakrise in der Region, entgegenzutreten.

5. … eine ökologischen Spiritualität zu entwickeln, die uns helfen wird, zuzuhören, was der Geist den Kirchen sagt, und uns als Teil der gemeinsamen Heimat und der gesamten bewohnten Welt zu fühlen.

6. … lokale Organisationen und religiöse Initiativen bei der Entwicklung dieser Ziele zu unterstützen und stets informiert, herausfordernd und aktiv zu bleiben in dem, was ein Imperativ unseres Glaubens ist: WIR SIND AMAZONIEN!

7. … unsere Kirchen und Schwesterorganisationen im Süden und Norden des Globalen Südens zum Gebet und Handeln aufzurufen, im Bewusstsein, dass die Gefahren des Aussterbens des Planeten für alle bestehen, aber dass es die Globalisierung der Hoffnung ist, die uns vereint bei der Verteidigung unseres gemeinsamen Hauses: Der Welt, die Gott so sehr liebt.

CHRISTIAN AID LATIN AMERICA AND CARIBBEAN CONIC –Brazil ISEAT – Bolivia CJP – Colombia Forum ACT Brazil – Bundesrepublik Deutschland Institut für Theologie und Politik