Über uns

Wer wir sind

Das Institut für Theologie und Politik (ITP) ist unabhängig, aber parteilich. Befreiungstheologie ist unser Ansatzpunkt, um Gesellschaft zu begreifen, Herrschaftsverhältnisse in Frage zu stellen und solidarische Alternativen zu entwickeln. Seit 1993 ist das ITP ist ein Multiplikator befreiungstheologischer Theorie und Praxis unter aktuellen globalen gesellschaftlichen Bedingungen und Schnittstelle zwischen Kirche und sozialen Bewegungen.

Es geht darum, neue Machtverhältnisse zu schaffen und zwar von unten her. Ein Wandel der Verhältnisse geschieht aber nicht von allein, sondern braucht Reflexion, Organisation, Beratung und Begleitung.

Wir wollen uns gemeinsam mit allen auf den Weg zu einer anderen Kirche und Gesellschaft machen, die dem Reich Gottes näher kommt, als das, was heute als alternativlos gilt.

Das ITP wird getragen von einem gemeinnützigen Förderverein. Dies bringt inhaltliche Unabhängigkeit, aber auch ökonomische Unsicherheit mit sich. Arbeit wird vor allem durch ehrenamtliches Engagement der Mitarbeiterinnen geleistet. Finanziert wird das ITP vor allen Dingen durch Spenden.

Was wir machen

Kirchenasyl, Flucht und Migration

Neben konkreter Beratung setzen wir uns auch theologisch und politisch mit der christlichen Praxis des Kirchenasyls und ihrem Kontext auseinander. Dazu bringen wir die Frage nach dem Menschenrecht auf Bewegungsfreiheit in Gemeindekontexte und öffentliche Diskussionen ein. 2015 haben wir zusammen mit anderen Initiativen das Münsteraner Netzwerk Kirchenasyl gegründet. Seit 2017 arbeiten wir mit in der Beratungsarbeit des Ökumenischen Netzwerkes Asyl in der Kirche in NRW und unterstützen Geflüchtete, Kirchengemeinden und solidarische Netzwerke bei der Durchführung von Kirchenasyl.

Soziale Bewegungen

Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise begreifen wir als ein wichtiges „Zeichen der Zeit“, dem gegenüber wir als ChristInnen nicht gleichgültig sein dürfen. So beteiligen wir uns z.B. an den Protesten gegen die europäische Austeritätspolitik („Blockupy“) und an den von Papst Franziskus einberufenen Welttreffen der Sozialen Bewegungen.

Klimagerechtigkeit

Im Bereich der Klimagerechtigkeit begleiten und unterstützen wir Akteure, die sich gegen Extraktivismus einsetzen. 2019 haben wir im Rheinischen Braunkohlerevier mit kirchlichen Initiativen und für Klimagerechtigkeit engagierten Gruppen die „Klimasynode von unten“ veranstaltet. Seit 2020 unterstützen wir die ökumenische Initiative „Die Kirche(n) im Dorf lassen“, die sich für den Erhalt der Dörfer am Rand der Tagebaue und für die Einhaltung des 1,5-Grad-Zieles einsetzt.

Internationalismus

Die Frage nach globaler Gerechtigkeit und Solidarität beschäftigt uns seit der Gründung des ITP. Zusammen mit Einrichtungen in verschiedenen Teilen der Welt arbeiten wir an diesen Themen. Zuletzt haben wir unsere Verbindungen nach Chile im Anschluss an die politischen Prozesse seit 2019 intensiviert.

Befreiungstheologische Bildung

Bei Diskussionsveranstaltungen mit internationalen Gästen, Studientagen und Sommerseminare werden unterschiedliche Perspektiven und Orte befreiungstheologischer Praxis miteinander ins Gespräch gebracht. Bei Vorträgen in Kirchengemeinden und Bildungseinrichtungen versuchen wir, unsere Perspektive auf die globalen Verhältnisse und unser Verständnis von Theologie vorzustellen. So wollen wir Anstöße geben für politisch-theologische Reflexion heute.

Arbeitskreis ReligionslehrerInnen

Im Arbeitskreis sind LehrerInnen aktiv, die gemeinsam den Religionsunterricht aus befreiungstheologischer Perspektive gestalten. Hier werden sowohl Unterrichtsreihen, aber auch Schulentwicklung allgemein diskutiert. Ebenso macht der AK Interventionen zu bildungspolitischen Themen wie den dominierenden neoliberalen Kompetenzbegriff, Digitalisierung etc.

Publikationen

Das ITP unterhält eine eigene Buchreihe, den ITP-Kompass. Weiterhin werden Arbeitspapiere und Materialien für den Religionsunterricht erstellt. Die Veröffentlichungen des ITP-Kompass könnenbei uns per Email oder telefonisch bestellt werden.

Projekt Zeichen der Zeit

Aus der Konziliaren Versammlung 2012 in Frankfurt mit über 500 Beteiligten aus kirchlichen Reformgruppen und christlichen politischen Gruppen ist ein gemeinsamer Organisierungsprozess hervorgegangen. Gemeinsam fragen wir nach dem Zusammenhang von Kirchenreform und gesellschaftlichen Veränderungen. Das Projekt Zeichen der Zeit fand mit der Versammlung „Katakombenpakt erinnern und erneuern“ vom 11.-17. November 2015 in Rom seinen feierlichen Abschluss. Die begonnenen Freundschaften und Kontakte sowie die behandelten Themen und Fragen werden auch über das Projekt hinaus fortgeführt.

Christlich-muslimischer Dialog

Wir kooperieren seit einigen Jahren mit muslimischen BefreiungstheologInnen. Mit Seminaren und Übersetzungsarbeiten bemühen wir uns, die Ideen eines Islams der Befreiung mit der christlichen Befreiungstheologie ins Gespräch zu bringen und vor allem gemeinsame Handlungsfelder zu erarbeiten.