GOTT, Christus und die Armen

Wir veröffentlichen an dieser Stelle das Buch „GOTT, Christus und die Armen. Eine Rückbesinnung auf den biblischen Glauben als Beitrag zur Lösung des Konflikts in der Befreiungstheologie“ von Paul Weß (2. korrigierte und um ein Geleitwort von Joao Batista Libanio ergänzte Auflage, Münster 2011). Dieses Buch ist sowohl als gedruckte Version in unserem Verlag Edition ITP-Kompass (ISBN 9783980942188) als auch als pdf-Datei über unsere Internetseiten zu beziehen.

Nachdem wir das Buch „GOTT, Christus und die Armen. Eine Rückbesinnung auf den biblischen Glauben als Beitrag zur Lösung des Konflikts in der Befreiungstheologie“ von Paul Weß an dieser Stelle vor einigen Monaten als pdf-Datei veröffentlicht hatten, kamen Nachfragen, ob es dieses Buch auch als gedruckte Version gibt. Diese ist jetzt in unserem Verlag edition ITP-Kompass erschienen und kann unter gleichem Titel (ISBN 9783980942188) über das Institut für Theologie und Politik oder über den Buchhandel bezogen werden. Weiterhin bieten wir das Buch aber auch als pdf-Datei im Internet an:

-> GOTTChristusunddieArmen

Paul Weß knüpft damit an die Diskussionen an, die der brasilianische Theologe Clodovis Boff vor einigen Monaten mit einem Angriff auf die Befreiungstheologie ausgelöst hat. Wir haben diesen Konflikt in dem Buch „Die Armen und ihr Ort in der Theologie“ auf unseren Internetseiten dokumentiert. Dieses Buch ist hier zu finden:

-> DieArmenundihrOrtinderTheologie.

Clodovis Boff wirft der Theologie der Befreiung vor, dass sie „die Armen an die Stelle Christi“ setzt, sodass „nicht Gott, sondern der Arme … zum Wirkprinzip der Theologie“ wird. Daher wird „der Glaube … in der Funk­tion für die Armen instrumentalisiert“ und „spielt die Transzendenz für diese Theologie eine geringe und unwichtige Rolle“.

Leonardo Boff widerspricht dieser Kritik. Denn nach „einer angemessenen Inkarnationstheologie“ hat „der Sohn Gottes seine Transzendenz zurückgelassen“. Daher gilt: „Weil Gott armer Mensch wurde, wurde der arme Mensch Maßstab aller Dinge.“ Also sei es „kein theologischer Irrtum, den Armen mit Gott und Christus zu identifizieren“.

Beide Seiten können sich auf die kirchliche Lehre berufen, dass Jesus Christus „als ein und derselbe … wahrhaft Gott und wahrhaft Mensch“ ist (Konzil von Chalkedon). Demnach ist es bei Christus möglich, „die Eigenschaften der Gottheit auf die Menschheit zu beziehen und umgekehrt“ (so die Glaubenskongregation in ihrer „Notifikation zu den Wer­ken von P. Jon Sobrino SJ“). Wurde nicht schon in dieser Christologie die Transzendenz Gottes übergangen, lange vor der Befreiungstheologie?

Paul Weß hinterfragt deshalb diese dogmatischen Voraussetzungen, auf deren Problematik er den jetzigen Konflikt zurückführt. Wie Jon Sobrino geht er vom Zeugnis des Neuen Testaments aus: Jesus Christus ist der Mensch, durch dessen Praxis und Lehre gerade die Armen Gottes Liebe erfahren können. Damit wurde er zum „Anführer und Voll­ender des Glaubens“ (Hebr 12,2). Durch ihn hat Gott den Weg zu Erlösung und Befreiung gebahnt, deren vorrangiger Ort die Kirche in ihren Gemeinden sein soll.

Das Buch von Paul Weß ist inzwischen in die portugiesische Sprache übersetzt und in Brasilien veröffentlicht worden (DEUS Cristo e os Pobres, NhandutiEditora, Sao Bernardo do Campo 2011).

Wir wählen als Veröffentlichungsmedium das Internet, d.h. dieses Buch wird als pdf-Datei auf dieser Seite des ITP veröffentlicht und ist damit kostenlos und frei zugänglich. Wer sich dennoch für die in dieses Buch investierte Arbeit bedanken möchte, kann dies gern tun, auch finanziell: Für jede – auch kleinere – Spende zur Förderung der Arbeit des Instituts für Theologie und Politik sind wir dankbar (Konto 15108700 bei der DKM, BLZ 40060265). Da wir über keine öffentliche oder kirchliche Finanzierung verfügen, sind wir in unserer Arbeit auf solche Unterstützung angewiesen.