Das ITP in Wittenberg – aktualisiert

wittenberg1Für den 21.-23. Oktober laden die Kirchenvolksbewegung Wir sind Kirche, die Leserinitiative Publik Forum und das ITP zum Ratschlag „Mach’s wie Gott, werde Mensch“ nach Wittenberg ein. In verschiedenen Vorträgen und Workshops werden wir uns in Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 mit aktuellen Kirchenreformfragen auseinandersetzen.

Das ITP wird sich in diesen Tagen an drei Workshops beteiligen:
1) Die Reformation radikalisieren – ohne Thomas Müntzer? (mit Magdalene Bussmann und Michael Ramminger)
2) Kann denn Gender Sünde sein? Über die Genderdebatte und feministisch-befreiungstheologische Perspektiven (mit Katja Strobel)
3) Zwischen Willkommenskultur und Rechtsruck, Herausforderungen für ChristInnen (mit Benedikt Kern und Julia Lis)

Wir  freuen uns auf  anregende Diskussionen!

Aktualisiert: Während der Tage ist der sogenannte Wittenberger Appell entstanden. Mehr dazu findet sich hier.

Weitere Informationen zum Ratschlag gibt es hier:
ratschlag-wittenberg

Workshop: Flüchtlingsarbeit ist Friedensarbeit

PaxEine Kooperationsveranstaltung des Instituts für Theologie und Politik Münster mit pax christi im Bistum Münster und dem Bildungswerk Vechta am:

Samstag, 29.10.2016, 10:00 -13:00 Uhr im Kaiserl. Postamt, Große Str. 90, Vechta

Für eine Aufnahme- und Teilhabekultur statt Abschottung, Asylrechtsverschärfung, Ausgrenzung und Abschiebung. Ein Studientag der pax christi Regionalgruppe Recklinghausen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Theologie und Politik, Münster.

Die Asylrechtsverschärfungen der letzten anderthalb Jahre, die Abschottung an den Außengrenzen sowie die Etablierung einer neuen Rechten stellen eine große Herausforderung für die vielen Engagierten in der Flüchtlingsarbeit dar. Doch wie können Fluchtursachen bekämpft, Menschenrechte verteidigt und Rechtspopulismus entgegengewirkt werden? Workshop: Flüchtlingsarbeit ist Friedensarbeit weiterlesen

Reformjubiläum: „Mach’s wie Gott, werde Mensch!“

wittenberg1Ratschlag „Mach’s wie Gott, werde Mensch!“ im Vorfeld des Reformationsjubiläums

In Anknüpfung an die Konziliare Versammlung „Zeichen der Zeit“ 2012 in Frankfurt, die Konziliaren Ratschläge und den Kongress „Katakombenpakt – Erinnern und Erneuern“ 2015 in Rom wird es auch in diesem Jahr in Wittenberg einen Konziliaren Ratschlag geben. Gemeinsame Veranstalter sind Wir sind Kirche, Leserinitiative Publik Forum (LIP) und Institut für Theologie und Politik (ITP) Münster.

Unter dem Thema „Mach´s wie Gott, werde Mensch“ werden in Vorträgen und Workshops, auch in Hinblick auf eine immer zu erneuernde Reformation der Kirchen, des Glaubens und Gottesbildes aktuelle Bezüge zur Situation der Menschen in einer Welt, die vor einer Zerreißprobe steht, erarbeitet. Reformjubiläum: „Mach’s wie Gott, werde Mensch!“ weiterlesen

Ankündigung: ITP-Rundbrief (Nr. 45)

rundbrief45In wenigen Tagen erscheint unser neuer ITP-Rundbrief (Nr. 45)

Unser nächster ITP-Rundbrief, den wir zwei Mal im Jahr veröffentlichen, erscheint in wenigen Tagen. In kurzen Artikeln reflektieren und informieren wir über Themen, die mit unserer politisch-theologischen Arbeit verbunden sind. Wenn Sie bisher noch nicht unseren kostenlosen Rundbrief postalisch erhalten, können Sie uns bei Interesse gerne Ihre Anschrift mitteilen: kontakt[ät]itpol.de

Besuch von der Fundación Pueblo Indio del Ecuador

Besuch im ITP, September 2016
Besuch im ITP, September 2016

Besuch von der Fundación Pueblo Indio del Ecuador im ITP

Am 19. September 2016 hatten wir im ITP eine Begegnung mit Emperatriz Montalvo Chuma und Nidia Arrobo Rodas von der Fundación Pueblo Indio del Ecuador und dem Tamilenaktivisten Viraj Mendis. Die Fundación Pueblo Indio del Ecuador engagiert sich stark im Kampf um die Rechte der indigenen Bevölkerung in Ecuador. Mit beiden sprachen wir über die aktuelle politische Situation in Ecuador, die Kämpfe der sozialen Bewegungen, aber auch über die kirchliche Situation und die Nachwirkungen der Auseinandersetzungen um die Befreiungstheologie. Nidia Arrobo Rodas war eine enge Mitarbeiterin des Bischofs und Befreiungstheologen Leonidas Proaño, der in der Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil bereits eine Auseinandersetzung der Kirche mit der Leidensgeschichte der Indigenen und dem eigenen kolonialen Erbe angemahnt und die Auslöschung der Erinnerung an diese Geschichte kritisiert hatte.

Neues Interview: Islam der Befreiung

Kacem Gharbi in Rom
Kacem Gharbi in Rom 2015

Neue Wege-Gespräch von David Loher und Matthias Hui mit Kacem Gharbi

Islam der Befreiung – Die sozialen Bewegungen brauchen religiöse Legitimität

Neue Wege (NW): Sie werden hier in Europa als Vertreter einer muslimischen Befreiungstheologie bezeichnet. Die Befreiungstheologie ist in Lateinamerika entstanden. Was bedeutet das Konzept der Befreiung in ihrer muslimischen Tradition?

Ich selber bezeichne mich nicht als Theologen, sondern als Philosophen der Befreiung. Mein akademischer Hintergrund ist die Philosophie. In meiner Arbeit spielt der argentinische Befreiungsphilosoph Enrique Dussel eine große Rolle, der auch für die Befreiungstheologie wichtig ist. Von dort stammt die Methode: Es geht um eine Relektüre der Geschichte des Christentums und um
eine neue Hermeneutik des Texts, eine neue Art des Verstehens. Die Frage ist nun: Kann diese Methode auch auf den Islam, den Buddhismus oder das Judentum, auf irgendeine Religion, angewendet werden? Ich denke schon. Als Muslim habe ich die Möglichkeit – ich würde sogar sagen, die Verpflichtung – einer Relektüre meiner eigenen Geschichte. Und ich habe die Verpflichtung, eine neue Hermeneutik des Texts zu konstruieren. So können wir durchaus von einer islamischen Befreiungstheologie sprechen. Allerdings hat, insbesondere im Kontext des sunnitischen Islams, der Begriff der Theologie eine ganz andere Bedeutung. Die Beschäftigung mit den Quellen ist traditionell stark auf den juristischen Aspekt ausgerichtet. Deshalb bevorzuge ich es, vom Islam der Befreiung zu sprechen.

NW: Sind Sie also Teil einer ganzen Bewegung? Neues Interview: Islam der Befreiung weiterlesen

KIRCHEN.ASYL: Buchvorstellung

Cover KirchenasylbroschüreInformationen und Vorstellung der neuen Handreichung „KIRCHEN.ASYL – Kirchenasyl ist Menschenrechtsschutz“ des Netzwerks Kirchenasyl Münster

In Deutschland nehmen Abschiebungen massiv zu und somit auch die Belastungen für die Betroffenen. Deswegen ist das Kirchenasyl heute aktueller denn je. Doch nicht erst seit den Äußerungen von Innenminister de Maizière im letzten Jahr, als er das Kirchenasyl mit der Scharia verglich, hängt diese prophetische Praxis zur Schaffung von Perspektiven für Geflüchtete an einem seidenen Faden. Die Ereignisse im August um die gewaltsame Auflösung eines Kirchenasyls in einem Münsteraner Kloster haben die öffentliche Diskussion um das Asyl in der Kirche neu entfacht. Um so mehr gilt es, das Kirchenasyl als Praxis des Menschenrechtsschutzes mit seiner über 30jährigen Tradition zu stärken. KIRCHEN.ASYL: Buchvorstellung weiterlesen

Zum „Islam der Befreiung“ – Ein Gespräch

Benedikt Kern (l.) uns Kacem Gharbi (r.), Rom 2015
Benedikt Kern (l.) und Kacem Gharbi (r.), Rom 2015

Der „Islam der Befreiung“ hat Gerechtigkeit und Gleichheit zum Grundsatz

Ein Gespräch mit dem muslimischen Philosophen und Befreiungstheologen Kacem Gharbi (Tunis)
Eine gekürzte Fassung des Gesprächs wurde auch von der Zeitschrift Südlink „Ernährungssouveränität“ Nr. 177 veröffentlicht. http://www.inkota.de/material/suedlink-inkota-brief/177-ernaehrungssouveraenitaet/

Kacem Gharbi (*1968 in Tunis) ist Philosoph und einer der profiliertesten muslimischen Befreiungstheologen Tunesiens undsetzt sich mit den Spielarten des politischen Islam auseinander. Während der Ben Ali-Diktatur war er in den 1990ern acht Jahre lang politischer Gefangener. In seiner Dissertationsschrift beschäftigte er sich mit dem christlichen lateinamerikanischen Philosophen und Befreiungstheologen Enrique Dussel. Heute arbeitet er in einer interdisziplinären Forschungsgruppe der Universität Tunis zu alternativen Ökonomiemodellen.

Benedikt Kern (ITP): Das Institut für Theologie und Politik (ITP) in Münster stellt seit fast 25 Jahren eine Schnittstelle zwischen der Befreiungstheologie und sozialen Bewegungen im europäischen Kontext dar. D.h. dass wir versuchen, unsere befreiungstheologische Reflexion in Zusammenhang bringen mit politischen Aufbrüchen an der Basis, um die Solidaritätsbewegung mit Geflüchteten, das Kirchenasyl und die Krisenproteste gegen die europäische Austeritätspolitik zu nennen. Du setzt dich seit Jahren mit der muslimischen Befreiungstheologie auseinander und bist einer ihrer (noch) marginalisierten Vertreter in Tunesien. Was steckt hinter dem Begriff „Islam der Befreiung“, was charakterisiert die muslimische Befreiungstheologie aus deiner Perspektive? Zum „Islam der Befreiung“ – Ein Gespräch weiterlesen

Bericht zur Befreiungstheologischen Sommerschule

2016-05-30_WEB_HdWgu_ITPUnter dem Titel „Hurra diese Welt geht unter. Über Apokalypsen, Utopien und wie es mit uns weiter geht“ fand vom 06.-11. September 2016 die neunte Befreiungstheologische Sommerschule des Institut für Theologie und Politik in Rheinböllen (Hunsrück) statt. Der inhaltliche Schwerpunkt dieser Tage lag auf der Beschäftigung mit der Johannes-Apokalypse. Methodisch bedienten wir uns dabei der materialistischen und einer befreiungstheologisch-feministischen Bibellektüre. Bericht zur Befreiungstheologischen Sommerschule weiterlesen

Gottesdienst: Ansprache zum Kirchenasyl

Traveler Digital CameraAm 5. September fand im Kapuzinerkloster in Münster ein ökumenischer Gottesdienst zum Kirchenasyl statt. Die dramatischen und auch hoffnungsvollen Ereignisse der letzten Wochen fanden in diesem Gottesdienst nochmal einen eigenständigen Ausdruck.

Die Ansprache von Pfarrerin Alexandra Hippchen, Mitglied im Netzwerk Kirchenasyl Münster, kann hier nachgelesen werden.

Liebe Schwestern und Brüder,
liebe Freundinnen und Freunde!

Gnade sei mit euch und Friede von dem, der war, der ist und der kommt AMEN

Heute ist ein Tag, an dem wir danken können und auch wollen: danken dafür, dass die Kapuzinerbrüder treu zu ihrem Auftrag der Nächstenliebe stehen und ihn haben praktisch werden lassen;
Danken den Unterstützerinnen und Unterstützern von Issa, die auch dann nicht aufgehört haben zu kämpfen, als alles aussichtslos schien;
Danken Issa, der es ausgehalten hat, bedroht und verlassen zu werden; auszuharren in einer überaus schwierigen Situation: dem Kirchenasyl und der nicht aufgehört hat, ein gutes Morgen zu erträumen; Gottesdienst: Ansprache zum Kirchenasyl weiterlesen