Anmeldungsbeginn: 10. Befreiungstheologische Sommerschule

Herzliche Einladung zur 10. Befreiungstheologische Sommerschule des Institut für Theologie und Politik. Vom 12.-17. September 2017 findet die Jubiläums-Sommerschule unter dem Titel „Reform:ation – Revolution. Eine andere Kirche für eine andere Welt“ in Nottuln (bei Münster) statt.

Von Dienstag bis Sonntag wollen wir uns mit der Reformation aus befreiungstheologischer Perspektive auseinandersetzen. Neben Luther werden wir uns auch mit Thomas Müntzer und den sogenannten Bauernkriegen beschäftigen. Anlässlich des diesjährigen Ortes der Sommerschule werden auch die Wiedertäufer von Münster unter die Lupe genommen. Doch wer von der Reformation damals spricht, soll von heutigen Aufbrüchen und Revolutionen in Gesellschaft (und Kirche?) nicht schweigen. Anmeldungsbeginn: 10. Befreiungstheologische Sommerschule weiterlesen

Barmherzigkeit – Es geht um’s Ganze!

Von Andreas Hellgermann

Können wir überhaupt noch verstehen, was dieses alte Wort bedeutet? Wenn wir es lesen, wenn wir es hören, müssen wir in Rechnung stellen, dass wir es in „unserer“ Zeit lesen und hören. Und es fällt leicht zu sagen, ja, diese Welt ist unbarmherzig, ja, diese Welt braucht Barmherzigkeit! Aber verstehen wir damit schon diese Welt? Sie hält eine Falle bereit.

Eine der Grundstrukturen des postmodernen Neoliberalismus lässt sich kennzeichnen als durchgehende Individualisierung. (Dabei sollen weder die Freiheitsgewinne, noch auch die Freuden, ein Individuum zu sein, angezweifelt werden!) Aber diese Individualisierung lässt sich auch kennzeichnen durch einen großen Verlust: There is no society, hatte Thatcher gesagt. Atomisierte Wesen laufen mit individuellen Profilen durch virtuelle oder reale shopping-malls. Und genau das sollen sie auch. So werden sie gebraucht und überall findet man etwas, das genau auf sie zugeschnitten ist: präzise Kaufangebote für den Konsum und passgenaue Beratungssettings für Schule und Beruf und das persönliche Fortkommen. Auch facebook und google spiegeln nur die Meinung, die sie haben sollen … Barmherzigkeit – Es geht um’s Ganze! weiterlesen

Das katholische Manifest – Für eine KAB der Befreiung

Zum Bundesverbandstag der KAB (Katholische Arbeitnehmer Bewegung) 2017 in Krefeld gibt es einen bemerkenswerten Vorschlag für einen Leitantrag von Günther Salz (Mitglied im Bundesvorstand der KAB) unter Beratung von Ansgar Moenikes

Das_kath_Manifest_2017-01-17bAus der Schlussbemerkung als Antragsbegründung:
„Die KAB braucht eine Zustände- und eine Gesinnungsreform. Die Zuständereform ist mit dem eingeleiteten Reorganisationsprozess in Arbeit. Aber die Gesinnungsreform liegt brach. Schon lange beschwören wir, dass die Arbeit kein bloßer Kostenfaktor sein und die Welt keine Ware werden soll. Wir wollen – lt. Tätigkeitsgesellschaft –, dass alle Arbeit von Entfremdung befreit und die Schöpfung bewahrt werden soll. Wir wollen menschenwürdige Arbeit für alle. Aber: Die KAB wird unglaubwürdig, wenn sie ihr Wollen nicht nachdrücklich und an die Wurzel gehend mit entsprechendem Denken und Tun untermauert. Menschenwürdige Arbeit unter den Bedingungen von Ausbeutung, Naturzerstörung und Fetischismus durchsetzen zu wollen, ist
ein Widerspruch in sich. Menschenwürdige Arbeit in einer „Wirtschaft, die tötet“ einrichten zu wollen, ohne diese grundlegend zu ändern, ist eine folgenreiche Illusion.
Lasst uns also die Systemfrage stellen, bevor uns das System die
Überlebensfrage stellt. Lasst uns prophetische Kritik üben und unsere biblischen und analytischen Befreiungsbotschaften als Kraftquellen der Befreiung nutzen. Versuchen wir mutig und entschieden, Ausbeutung, Entfremdung und Fetischismus zu überwinden. Lasst uns herangehen, eine Gesellschaft freier und solidarischer Menschen aufzubauen, in der alle satt und des Lebens froh werden. Lasst uns das Ganze verändern!“

Lehrhaus: Reformation – Die Sünden Luthers und das Luthertum

Biblisch-befreiungstheologisches Lehrhaus: Reformation – Die Sünden Luthers und das Luthertum

Das jährlich stattfindende Lehrhaus, bei dem es um befreiungstheologische Auseinandersetzung mit der Bibel geht, steht unter dem Thema: Reformation – Die Sünden Luthers und das Luthertum. „So halten wir es nu/das der Mensch gerecht werde/on des Gesetzes werck/alleine durch den Glauben“. So übersetzt Martin Luther Römerbrief 3,28. Dieser Satz hat die von Luther ausgehende Theologie durch Jahrhunderte beeinflusst und geprägt. Für seine Zeit war die Übersetzung des Satzes Luthers sicher gelungen, weil sie überzeugend eine Antwort auf die Frage nach einem gnädigen und gerechten Gott gab, die Luther und andere umtrieb. Aber ist der Satz überhaupt eine Antwort auf die von Luther gestellte Frage nach der Rechtfertigung? Lehrhaus: Reformation – Die Sünden Luthers und das Luthertum weiterlesen

ITP-Fortbildung für LehrerInnen: Compassion

ITP-Fortbildung für LehrerInnen: Compassion – Die „Kompetenz“ des Samariters

16. März 2017, 15:30 Uhr

Am Gleichnis des barmherzigen Samariters kommt keine Lehrkraft vorbei, wenn sie christliche Nächstenliebe mit der Bibel verstehbar machen möchte. Prof. em. Dr. Dr. Hermann Steinkamp stellt an diesem bekanntesten christlichen Gleichnis sein Konzept von Compassion als Kompetenz des Samariters vor. Wir wissen: Compassion ist mehr als notwendig in einer Welt, in der auch SchülerInnen nicht nur medial, sondern in ihren täglichen Erfahrungen mit Ausgrenzung, Flucht, den Kriegen der Welt und der fehlenden Solidarität im Alltag konfrontiert werden. Für Steinkamp stellt Compassion eine fundamentale Möglichkeit und Notwendigkeit dar, dem die Option für eine andere Welt entgegen zu setzen. ITP-Fortbildung für LehrerInnen: Compassion weiterlesen

Herausforderungen für ChristInnen angesichts der EU-Flüchtlingspolitik

no-contingent-for-human-rightsVortrag und Diskussion am 15.03.2017 um 19:00 Uhr

Die Solidarität mit Geflüchteten ist nicht erst seit Sommer 2015 stark, sondern auch schon vorher haben sich zahlreiche Menschen aktiv für Menschen mit Fluchterfahrung eingesetzt und die Willkommenskultur stark gemacht. Mittlerweile ist jedoch die rassistische Stimmungsmache salonfähig geworden, es gab Asylrechtsverschärfungen und die Zahl der Abschiebungen steigt kontinuierlich. Wie können ChristInnen dem solidarisch entgegentreten?

ReferentInnen: Dr. Julia Lis und Benedikt Kern

Mittwoch, 15.03.2017 um 19:00 Uhr im großen Forum der KSHG, Frauenstr. 3-6, 48143 Münster Herausforderungen für ChristInnen angesichts der EU-Flüchtlingspolitik weiterlesen

Veranstaltung: Konfliktfall Kirchenasyl (15.2.2017)

Konfliktfall Kirchenasyl Feb 2017Konfliktfall Kirchenasyl – Zwischen Gewissensentscheidung und Rechtsstaat

Es gibt es derzeit in Deutschland so viele Kirchenasyle wie noch nie und der Bedarf für Betroffene steigt durch die Verschärfung der Abschiebungen. Zuglich ist die Praxis des Kirchenasyls immer stärker umkämpft. Die Behörden verkleinern zunehmend die Spielräume und die Kirchenleitungen und Gemeinden werden immer zurückhaltender was diese Praxis des Menschenrechtsschutzes betrifft.
Unsere Mitarbeiterin Dr. Julia Lis wird mit Helmut Flötotto, Flüchtlingsbeauftragter des Bistums Münster, über die gegenwärtige Situation des Kirchenasyls diskutieren.

Die Veranstaltung findet am 15.02.2017 um 18:30-21:00 Uhr im Franz-Hitze-Haus, Kardinal-von-Galen-Ring 50, Münster statt.
Infos und Anmeldung unter: https://www.franz-hitze-haus.de/fileadmin/redakteure/pdf/17-506.pdf

Mehr Informationen sowie theologische Überlegungen zum Kirchenasyl hat das Institut für Theologie und Politik in Kooperation mit dem Netzwerk Kirchenasyl Münster in der Broschüre „Kirchenasyl ist Menschenrechtsschutz – Eine Handreichung“ veröffentlicht.

Franziskus: „Der Kapitalismus kennt Philanthropie, aber keine Gemeinschaft“

Aus der Ansprache von Papst Franziskus zu „Wirtschaft in Gemeinschaft“ am 4. Februar 2017

(Übersetzung aus dem Italienischen: Norbert Arntz, Münster/Kleve)

Rund 1.000 Vertreter der Initiative „Wirtschaft in Gemeinschaft“, die von der katholischen Fokolar-Bewegung vor 25 Jahren initiiert wurde, nahmen an einem Treffen mit dem Papst in der vatikanischen Audienzhalle teil. Bevor der Papst seine Rede hielt, stellten einige Unternehmen, Wirtschaftsstudenten und Start-Up-Engagierte ihre Projekte vor und berichteten von den Früchten ihres Engagements. (RV)

Wirtschaft und Gemeinschaft. Zwei Worte, welche die zeitgenössische Kultur voneinander trennt und oft für Gegensätze hält. Zwei Worte, die Sie aber miteinander verbunden haben, indem Sie die Herausforderung annahmen, die vor 25 Jahren Chiara Lubich in Brasilien formulierte, als sie angesichts der skandalösen Ungleichheit in der Stadt Sao Paulo die Unternehmer aufforderte, Agenten der Gemeinschaft zu werden. Sie forderte dazu auf, kreativ und kompetent zu sein, aber nicht nur das. Franziskus: „Der Kapitalismus kennt Philanthropie, aber keine Gemeinschaft“ weiterlesen

Marco Politi: Plakate gegen Papst Franziskus

Norbert Arntz hat einen Beitrag des bekannte Journalisten und Vatikanexperten Marco Politi zur letzten Plakataktio gegen Papst Franziskus übersetzt.

Plakate gegen Papst Franziskus:
ein präziser, brutaler, gut geplanter Angriff.
Es ist falsch, das herunterzuspielen.

Marco Politi, 5. Februar 2017, Il fatto quottidiano

Der Angriff war präzise, brutal, gut geplant. Die Anhänger von Franziskus liegen falsch, wenn sie das herunterspielen. Auch der Vatikan geht fehl, wenn er stillschweigend das Motto verbreitet „Kümmert euch nicht drum, schaut drauf und geht weiter!“ Marco Politi: Plakate gegen Papst Franziskus weiterlesen

Neu: Auf den Spuren einer Kirche der Armen

strategiebuch_cover_webDas neue Buch zur Befreiungstheologie aus der Edition-ITP-Kompass „Auf den Spuren einer Kirche der Armen – Zukunft und Orte befreienden Christentums“, herausgegeben von Philipp Geitzhaus, Julia Lis und Michael Ramminger, ist erschienen.

Wie kann Befreiungstheologie heute sinnvoll fortgeschrieben werden, wo sind ihre Orte, welche Gegenwartsfragen und welchen Herausforderungen muss sie sich stellen und wo könnte vielleicht ihre Zukunft liegen? Anders gefragt: Was macht eine Kirche der Armen angesichts von Globalisierung und Krise heute aus? Der Band enthält Beiträge internationaler BefreiungstheologInnen: von Norbert Arntz, Dick Boer, Nancy Cardoso, Kuno Füssel, Philipp Geitzhaus, Andreas Hellgermann, Julia Lis, Alberto Moreira, Pilar Puertas, Michael Ramminger, José Guadalupe Sánchez, Katja Strobel, Fernando Torres und Evaristo Villar.

Das Buch ist ab sofort im Handel erhältlich oder kann direkt bei uns im ITP bestellt werden unter buecher[at]itpol.de

Hier gibt es einen Blick ins Buch.

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